19. September 2023 in Weltkirche
„Wir können einen wirkungsvollen Beitrag im gegenwärtigen Synodalen Prozess der Kirche und zur Synode in Rom, die im Oktober stattfindet, leisten, denn die Aufgabe der hl. Engel ist in erster Linie uns im Dialog mit Gott zu fördern.“
Roppen (kath.net) Was stellen wir uns unter „Engeln“ vor? Putzige Kindlein mit Flügelchen oder erhabene biblische Gestalten, die uns zurufen: „Fürchtet euch nicht“? Oder was sonst stellen wir uns unter Engeln vor?
Wozu dienen Schutzengel? Sind sie eine Metapher dafür, dass jemand Glück im Unglück gehabt hat? Gibt es sie wirklich? Und wenn ja, was ist ihre Aufgabe?
Der hl. Johannes Paul II. hat im Jahr 1986 in sechs Mittwochskatechesen auf viele solcher Fragen bemerkenswerte Antworten gegeben. Die Engel werden dem Gläubigen als gewaltige und gütig geistige Persönlichkeiten nähergebracht. Der Papst steht mit seinen Auslegungen ganz auf dem sicheren Boden der Heiligen Schrift und benutzt die Gedanken der großen Theologen der Vergangenheit. Während seines Pontifikates ist bekanntlich auch der Katechismus der Katholischen Kirche verfasst worden, der der Lehre über die hl. Engel sorgfältig auf den Grund geht.
Im dazugehörigen Kompendium finden wir einen ausgezeichneten Hinweis, wie wir einen wirkungsvollen Beitrag im gegenwärtigen Synodalen Prozess der Kirche und zur Synode in Rom, die im Oktober dort stattfindet, leisten können, denn die Aufgabe der hl. Engel ist in erster Linie nicht uns Menschen zu schützen, sondern vielmehr uns im Dialog mit Gott zu fördern. So lesen wir dort:
"Die Engel sind unermüdlich tätige Boten, die Himmel und Erde miteinander verbinden. Zwischen Gott und den Menschen gibt es nicht Schweigen oder Sprachunfähigkeit, sondern ständigen Dialog, unaufhörliche Mitteilung.
Als Empfänger dieser Mitteilung müssen die Menschen ihr geistiges Ohr schärfen, um die Stimme der Engel zu hören und ihre Sprache zu verstehen. So werden sie zu guten Worten, heiligen Gesinnungen, Taten der Barmherzigkeit, liebevollem Verhalten und aufbauenden Beziehungen angeregt. Das ist es, was wir vom Schutzengel in dem mancherorts bekannten Gebet der katholischen Volksfrömmigkeit erbitten:
Engel Gottes, mein Beschützer, Gott hat dich gesandt, mich zu begleiten. Erleuchte, beschütze, leite und führe mich. Amen."
(Kompendium, Katechismus der Katholischen Kirche, Pattloch München 2005, S. 212)
Dem Gebet zu den Schutzengeln kommt für unsere Zeit eine besondere Bedeutung zu. Es empfiehlt sich aktuell als wirkmächtiger Beitrag beim Synodalen Prozess der Weltkirche. Im Bittgebet für eine gute Unterscheidung der Geister mag allen synodalen Beratungen jene indifferente Haltung der Engel vorbildhaft sein, die in tiefer Anbetung und in der edlen Haltung des „Nichts zu sehr wollen“ vor Gott verharren und auf diese Weise mit dem göttlichen Willen gleichförmig bleiben. „Auf IHN sollt ihr hören“ hallte im Herzen der Apostel am Tabor nicht ohne Grund wider und reifte später zum zentralen Leitwort ihrer missionarischen Sendung in die Welt. An der Hand der Engel möge der synodale Prozess der Weltkirche daher sorgfältig auf Christus und sein Wort hören!
In der Bitte darum feiern die Pfarre Roppen und das Kloster St. Petersberg vom 20. bis 29. September 2023 in der Pfarrkirche Roppen eine Novene zur Vorbereitung auf das Fest der heiligen Erzengel. Die Prediger widmen sich der Auslegung der Engel-Katechesen des hl. Johannes Paul II. und führen zu einem tieferen Verständnis der Engelwelt. Unter anderen dürfen als Zelebranten der Generalvikar der Diözese innsbruck, Roland Buemberger, Altabt Raimund Schreier OPraem von Wilten und der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich, P. Karl Wallner OCist begrüßt werden. Radio Maria Österreich überträgt täglich ab 19:00 Uhr das Novenengebet und die Hl. Messe mit Festpredigt. Alle Mitfeiernden vor Ort und über Radio setzen sich ein für die vielfältigen Anliegen von Kirche und Welt und erbitten die „geheimnisvolle und mächtige“ Hilfe der heiligen Engel. So reift das Gebet der Erzengelnovene zu einem besonderen Beitrag beim Synodalen Prozess der Weltkirche.
Foto © Pfarre Roppen
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