4. Oktober 2023 in Weltkirche
Oberhaupt der Armenisch-apostolischen Kirche ruft bei Gottesdienst in Etschmiadzin zur nationalen Einheit auf und warnt vor weiterer Aggression Aserbaidschans
Jerewan (kath.net/KAP) In ganz Armenien, in allen armenischen Kirchen weltweit und auch in zahlreichen anderen Kirchen wurde am Sonntag für Berg-Karabach (Artsach) und seine Not leidende Bevölkerung gebetet. In Etschmiadzin, dem Sitz des armenischen Patriarchats, stand Katholikos Karekin II. dem Gottesdienst und den Gebeten vor. In seiner Predigt warnte das Oberhaupt der Armenisch-apostolischen Kirche angesichts der dramatischen politischen und militärischen Entwicklungen der letzten Tage rund um Berg-Karabach davor, dass auch Armenien selbst in seiner Existenz bedroht ist.
Der Patriarch zeigte sich tief betroffen über die Untätigkeit der Internationalen Staatengemeinschaft, aber ebenso über jene der armenischen Regierung. Er könne verstehen, dass die Menschen in Armenien aufgebracht gegen die eigene Regierung seien. Die Gefahren des Verlusts von Souveränität und Eigenstaatlichkeit würden offen diskutiert und seien nicht zu leugnen, warnte der Patriarch. Angesichts der blutigen Aggression Aserbaidschans, das sich wohl nicht mit der Eroberung Berg-Karabachs begnügen werde, sei es umso notwendiger, den nationalen Zusammenhalt zu stärken, so der Patriarch.
Das Gebet für Berg-Karabach sei kein Gebet der Trauer, sondern des Trostes und der Hoffnung. Aus der gegenwärtigen Krise würden Staat und Kirche gestärkt hervorgehen, so die Hoffnung des Kirchenoberhaupts. In den Herzen der Armenier werde Artsach niemals verloren sein. Den geflüchteten Armeniern aus Berg-Karabach sprach der Patriarch die Solidarität des gesamten armenischen Volkes zu. Dem weltweiten Gebet der Armenischen Kirche für Berg-Karabach hatten sich vor wenigen Tagen u.a. auch die Österreichischen Bischofskonferenz und der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) angeschlossen.
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