16. Oktober 2023 in Weltkirche
Pfarrer Joseph Illo aus San Francisco ersucht den Papst in einem offenen Brief, das Evangelium Jesu Christi klar zu lehren. Seine Kritik richtet sich auf den Umgang des Papstes mit praktizierter Homosexualität.
San Francisco (kath.net/LifeSiteNews/jg)
Ein katholischer Priester hat in einem offenen Brief an Papst Franziskus diesem vorgeworfen, er „verletze“ seine Gemeinde und seinen Dienst als Seelsorger, indem er praktizierte Homosexualität unterstütze.
Wörtlich schreibt Joseph Illo, Pfarrer der Pfarre Stern des Meeres in San Francisco, an den Papst: „Mein Papa Franziskus, ich muss Ihnen sagen, dass Sie meinen Dienst als Pfarrer schwierig machen.“ Er schreibe „im Geist der Parrhesia“, einem Wort, das Franziskus selbst wiederholt verwendet habe und womit er die Gläubigen ermutigt habe, frei, offen und ohne Angst vor Meinungsverschiedenheiten zu sprechen. Er schreibe nicht aus Rom, sondern von der Peripherie, als einfacher Pfarrer, fährt er fort.
Er sei in einer kleiner werdenden Pfarre in San Francisco tätig, einer Stadt, die stolz darauf sei, den Glauben an Gott hinter sich gelassen zu haben. Der Glaube werde öffentlich lächerlich gemacht und angegriffen und für die Gläubigen seiner Pfarre sei es oft schwer, am Glauben festzuhalten. Sie hielten sich an „einfachen Wahrheiten des Glaubens“ fest, zum Beispiel an der Lehre der Kirche über die menschliche Person.
Illos Kritik richtet sich auf den Umgang von Papst Franziskus mit praktizierter Homosexualität und seiner oft unklaren Ausdrucksweise. „Wenn sie Homosexualität fördern, Heiliger Vater, verletzen sie mich und meine Pfarre. Wenn sie sich nicht klar ausdrücken, machen sie meine priesterliche Aufgabe sehr schwierig“, schreibt er wörtlich. Franziskus habe einerseits gesagt, dass zwei Männer nicht heiraten könnten und dass homosexuelle Akte falsch sind, aber er habe Bischöfe ermutigt, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften segnen, fährt er fort.
Er berichtet von einer Pfarrangehörigen, die eine gleichgeschlechtliche „Ehe“ eingegangen ist und sich chirurgischer Eingriffe zur „Geschlechtsumwandlung“ unterzogen hat, was ihre Mutter verletzt. Sie berufe sich auf Papst Franziskus, der die Segnung homosexueller Partnerschaften in Deutschland zugelassen habe und Priester und Kardinäle fördere, die homosexuelle Beziehungen unterstützen. Die Frau wisse auch, dass Franziskus einen europäischen Kardinal, der homosexuelle Partnerschaften unterstützt, zur Führung der Synode bestellt habe, schreibt Illo. Sie bezieht sich offenbar auf Kardinal Hollerich, den Generalrelator der Synode.
„Sie sind mein geistlicher Vater, Papa Franziskus“, fährt Illo fort und fordert den Papst auf, das Evangelium Jesu Christi „in einer Zeit großer Verwirrung und großen Leids“ klar zu verkünden. Es sei seine Aufgabe, „die einfachen Wahrheiten des ersten Buchs der Bibel zu lehren“, nämlich dass Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen habe und deshalb bindet sich der Mann „an seine Frau, und sie werden ein Fleisch“. (Gen 2,24) „Wenn Sie das nicht so klar lehren, können wir Pfarrer unsere Gläubigen nicht gut evangelisieren und alle Menschen leiden“, schreibt Illo wörtlich.
Link zum offenen Brief von Joseph Illo (englisch): An Open Letter to Pope Francis
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