Erzbischof Naumann: Legale Abtreibung ist ‚Rückkehr der Kinderopfer’

15. Oktober 2023 in Prolife


Jetzt stehe nicht mehr die Vergötterung der Fruchtbarkeit im Mittelpunkt, sondern die Ablehnung der Fruchtbarkeit im säkularen Materialismus unserer Zeit, stellt der Erzbischof fest.


Kansas City (kath.net/LifeSiteNews/jg)
Die Legalisierung der Abtreibung sei so etwas wie die Rückkehr der barbarischen Praxis der Kinderopfer in der „hedonistischen“ Kultur des gegenwärtigen Amerika. Diesen dramatischen Vergleich verwendet Joseph Naumann, der Erzbischof von Kansas City, in einem Kommentar für die Zeitung der Erzdiözese The Leaven.

Zu Beginn seines Artikels erinnert Naumann, dass der Engel Gottes Abraham davon abgehalten hat, seinen Sohn zu opfern. Dies sei eine bahnbrechende Lektion gewesen, um antike Zivilisationen aus der Praxis der Menschenopfer heraus zu holen, die in den heidnischen Fruchtbarkeitskulten weit verbreitet gewesen seien. Der eine, wahre Gott verlange keine Menschenopfer, sondern verabscheue diese, schreibt Naumann.

„In den Augen Gottes hat der Embryo im Mutterleib die selbe Würde wie eine Spitzenathlet; eine ältere Person mit Demenz ist nicht weniger wert als ein Rhodes Stipendiat; das Kind mit Down-Syndrom hat nicht weniger Wert als ein Wunderkind“, schreibt der Erzbischof wörtlich. Jedes menschliche Leben sei heilig, aber nicht weil wir dieses oder jenes hervorbringen könnten, „sondern weil wir Kinder Gottes sind“, betont er.

Obwohl die modernen, aufgeklärten Gesellschaften der Gegenwart der Ansicht seien, sie hätten sich über derartige Barbareien erhoben, sei das Kinderopfer in Form der Abtreibung zurückgekehrt. Dieses Mal stehe nicht die Vergötterung der Fruchtbarkeit im Mittelpunkt, sondern die Ablehnung der Fruchtbarkeit im säkularen Materialismus unserer Zeit.

Die hedonistische Kultur der Gegenwart verfolge viele Formen des Genusses, insbesondere die sexuelle Ekstase. Gleichzeitig lehne sie die Bedeutung sexueller Intimität ab, nämlich der körperlichen Ganzhingabe, die nur dann wahrhaft sein könne, wenn sie der Hingabe des ganzen Lebens an den anderen im Bund der Ehe entspreche. Gott habe diese schöne und heilige Form der menschlichen Liebe als Mittel für Mann und Frau geschaffen, um mit Gott Mitschöpfer eines neuen menschlichen Lebens sein zu können, schreibt der Erzbischof.

Die skizzierte Entwicklung hat laut Naumann eine ganze Reihe sozialer Missstände zur Folge, darunter die Trivialisierung der Liebe und Intimität in einer Kultur schneller sexueller Abenteuer, eines fehlenden Sinns für die Verantwortung gegenüber den Kindern, die dabei gezeugt würden und die Entwertung der Mutterschaft, die Ausbreitung der Vaterlosigkeit und die damit verbundenen Übel wie Kriminalität und die Zerstörung unschuldiger Kinder in der Abtreibung.

 

© Foto Erzbischof Naumann: Erzdiözese Kansas City

 


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