23. Oktober 2023 in Deutschland
Rechtsanwältin Seyran Ateş entsetzt über antisemitische Gewalt in Berlin – Die Politik habe das Problem des arabischen Antisemitismus „komplett totgeschwiegen“
Berlin (kath.net) Die liberale „Ibn Rushd Goethe Moschee“ wird Ende 2024 endgültig geschlossen. Die Moschee und ihre Gründerin Seyran Ateş gelten als LGTB- und homofreundlich, Ateş fungierte häufig als Imamin und Predigerin, eine solche Gleichberechtigung ist im klassischen Islam nicht vorgesehen. Die gebürtige Türkin und Frauenrechtlerin Ateş erhebt nach der antisemitischen Gewalt in Berlin schwere Vorwürfe gegen die deutsche Politik: „Diese Menschen gehen für den Terror auf die Straße und steigern sich in einen Blutrausch. Sie wollen ihren eigenen Lebensstil und ihre eigene Macht in ihrer Gesellschaft verteidigen, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Religion mit der Demokratie in Einklang bringen können“. erläutert sie gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Doch „das Problem des arabischen Antisemitismus“ sei „von den etablierten Parteien in Deutschland komplett totgeschwiegen“ worden.
Ateş selbst muss aus Sicherheitsgründen bereits seit 2017 unter Polizeischutz leben, da sie seit der Eröffnung der Moschee zahlreiche Morddrohungen erhalten habe. Weiter wirft sie der Politik vor, dass man ihre liberale Moschee habe fallenlassen, dabei nennt sie vor allem die Namen Franziska Giffey (SPD) und Bettina Jarasch (Grüne). Auch sei ihre Moschee bereits von IS-Terroristen ausgespäht worden, was durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes bestätigt worden sei.
kath.net hatte über Seyran Ateş bereits mehrfach berichtet (siehe Link), weil sie einen Finger auf politische Probleme im Umgang mit dem Islam legt. So hatte sie 2021 auf ihrem Twitterauftritt geschrieben: „Wäre das Kinderkopftuch eine christliche Tradition, wäre es schon lange verboten“. 2014 war Ateş das Bundesverdienstkreuz verliehen worden.
Foto Seyran Ateş (c) „Ibn Rushd Goethe Moschee“
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