25. Oktober 2023 in Weltkirche
Neue italienische Ausgabe eines im Frühjahr bereits auf Spanisch veröffentlichten Interviewbuchs mit Franziskus bekommt am Rande der Synode in Rom Aufmerksamkeit
Rom (kath.net/KAP) Aussagen von Papst Franziskus gegen das Frauenpriestertum sorgen am Rande der im Vatikan tagenden Welt-Bischofssynode für Aufmerksamkeit. Sie sind in einem Interviewbuch enthalten, das am Mittwoch in Italien im Verlag Salani Editore erschien. Darin unterstreicht der Papst die geltende kirchliche Lehre, wonach Frauen nicht Priester werden könne. Er spricht sich ferner dagegen aus, Frauen zu Kardinälen zu machen, obwohl dies nicht unmittelbar gegen die Lehre der Kirche verstoßen würde. Prinzipiell offen zeigt er sich in dem Interviewbuch in der Frage einer Lockerung des Priesterzölibats sowie zum Frauendiakonat.
Die von der italienischen Journalistin Francesca Ambrogetti und dem argentinischen Journalisten Sergio Rubin geführten Interviews wurden bereits im März in Argentinien auf Spanisch veröffentlicht und sind nun auch auf Italienisch erschienen. Im Italienischen trägt das Buch den Titel "Non sei solo. Sfide, risposte, speranze." (Du bist nicht allein. Herausforderungen, Antworten, Hoffnungen). Da bei der derzeit im Vatikan tagenden Synodenversammlung auch die mögliche Weihe von Frauen zu kirchlichen Ämtern ein Thema ist, wurde das Erscheinen in italienischen Medienberichten ausführlich verzeichnet.
Im Einzelnen erklärt der Papst in dem Buch, Frauen könnten nicht Priester werden, weil ihnen nicht das "petrinische Prinzip", sondern das "marianische Prinzip" entspreche. Da das marianische Prinzip viel wichtiger sei als das petrinische, bedeute der Ausschluss vom petrinischen Prinzip nicht, dass den Frauen etwas vorenthalten werde. Zum Frauendiakonat erinnerte der Papst daran, dass er bereits zwei Kommissionen zu dem Thema eingesetzt habe.
Beim Thema Priesterzölibat wiederholte Franziskus die bekannte Aussage, dass es sich nicht um eine Frage der Lehre, sondern lediglich der Kirchendisziplin handle, die der Papst entscheiden könne. "Möge das mein Nachfolger entscheiden, wenn er es für opportun hält", so der Papst in dem Interview. Die These, dass es mehr Priesterberufungen geben werde, wenn man die Verpflichtung zur Ehelosigkeit aufheben würde, teile er allerdings nicht.
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