2. November 2023 in Kommentar
Es ist auf die Einsicht der Bischöfe Koch und Wilmer zu hoffen, dass ihre Hochstilisierung der Greta Thunberg zur Prophetin ein Irrtum war. und sie sich von der politischen Klimavergifterin Greta Thunberg distanzieren. Gastkommentar von Hubert Hecker
Bonn (kath.net) Seitdem die damals 15jährige Greta Thunberg im August 2018 zu einem „Schulstreik für das Klima“ aufgerufen hatte, wurde sie zu einer Ikone des Klimakults aufgeblasen: Die UNO-Vertreter und die Delegierten im Europaparlament jubelten ihrer Rede im Frühjahr 2019 mit stehenden Ovationen zu. Papst Franziskus gab ihr den Segen zur Fortsetzung ihrer Klimastreik-Aktivitäten.
Angesichts der Beklatschung aus höchsten Kreisen wollten deutsche Bischöfe ebenfalls zu dem öffentlich entfachten Popularitätsfeuer für die Schwedin beitragen. Sie gaben den Auftritten der damals 16-Jährigen eine höhere Weihe und überblendeten die Person Thunberg mit religiösen Vorbildern. Erzbischof Heiner Koch von Berlin stellte sie in einem Radiobeitrag als „neue Prophetin“ unserer Zeit vor. Am Palmsonntag 2019, dem Beginn der Heiligen Woche in der Kirche, hob er die Klimaaktivisten in biblisch-religiöse Dimensionen. Er verkündete, die von Thunberg initiierte Klimastreikbewegung „erinnert ein wenig an die biblische Szene vom Einzug Jesu in Jerusalem“. Obwohl er in seiner Aussage deutlich die vorher prophetisch genannte Thunberg an Jesus heranrückte, wollte er später nur die Reaktionen der Bevölkerung im Vergleich gemeint haben. Schließlich zündete Bischof Heiner Wilmer von Hildesheim die finale Stufe zur trinitarischen Apotheose: Greta Thunberg und die Klimaaktivisten seien
„kreativ wie der Schöpfergott,
geistreich wie der Hl. Geist und
hellwach wie Jesus Christus“.
Göttliche Eigenschaften wurden auf weltliche Aktivisten übertragen und damit der Klimabewegung eine religiöse Aura verliehen. Wo die kritische Prüfung der neuen Klimatheorie angesagt war, benebelte man sie mit Weihrauch. Statt sich mit den Herausforderungen des Klimawandels auseinanderzusetzen, reagierten führende Kirchenleute mit der Heiligsprechung der Frontaktivistin. Kritische Medien sahen in den bischöflichen Äußerungen eine „populistische Anbiederung“ an eine Zeitgeistströmung.
Als solche waren sie theologisch bodenlos schräg. Nach den jüngsten Ereignissen in Israel fallen den beiden Bischöfen ihre damaligen Aussagen auf die Füße. Denn die Protagonisten der internationalen Klimaschutzbewegung „Friday for Future“ offenbaren sich seither damit, dass sie mit antiisraelischen und antisemitischen Parolen das politische Klima vergiften. „Schon am 20. Oktober hatte Greta Thunberg in sozialen Netzwerken zu einem ‚Generalstreik für Solidarität‘ mit den Palästinensern und gegen einen „Genozid im Gaza“ aufgerufen (AZ Mainz 28.1023)“. Der Angriff der Hamas-Terroristen auf israelische Dörfer mit der Abschlachtung von 1400 Zivilisten und 230 Geiselnahmen war ihr keine Erwähnung und Verurteilung wert. Am 27. 10. positionierte sich die 20jährige schwedische Aktivistin abermals eindeutig mit einseitiger Stellungnahme. Auf ihrem Instagram-Profil zeigte sie sich mit einer Protestgruppe. Sie selbst trug ein Plakat mit der Aussage „Gerechtigkeit für Palästina“. Doch die scheinbar berechtigte Forderung erscheint im Kontext der anderen Plakate in ganz anderer Bedeutung. Denn ein anderer Plakattext interpretiert ‚Gerechtigkeit‘ mit „Free Palestine“. Diese Parole wiederum ist ein Code, eine Abkürzung der Langfassung: „From the river to the sea Palestine will be free“. Das heißt: Vom Jordan bis zum Mittelmeer soll sich der neue Staat Palästina erstrecken, also zum größten Teil auf israelischem Staatsgebiet. ‚Free Palestine‘ ist demnach im Klartext eine Aufforderung zur Auslöschung des Staates Israel.
Angesichts dieser Tatsachen ist auf die Einsicht der beiden Bischöfe Koch und Wilmer zu hoffen, dass ihre frühere Hochstilisierung der Greta Thunberg zur Prophetin ein Irrtum war. So oder so werden sie genötigt sein, sich von der politischen Klimavergifterin Greta Thunberg zu distanzieren.
Foto (c) Greta Thunberg/Screenshot
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