13. November 2023 in Kommentar
Das Vorgehen von Franziskus gegen Bischof Strickland ist ähnlich fatal wie das Vorgehen der Glaubenskongregation gegen Padre Pio - Ein Hl. Athanasius wurde als Bischof mehrfach verbannt - Das Ende gehört aber immer Jesus -Ein Kommentar von Roland Noé
Rom (kath.net)
Was für ein Chaos! Alles binnen weniger Tage in der katholischen Kirche: Ex-Jesuiten-Pater Rupnik wird von dutzenden Ordensfrauen des sexuellen bzw. geistlichen Missbrauchs beschuldigt, der Jesuitenorden warf ihn raus, doch der Priester bekommt mit Zustimmung von Papst Franziskus Asyl in einer slowenischen Diözese und darf dort wieder als Priester agieren. Rupnik gehörte zum „Freundeskreis" von Franziskus, seine Mosaik-Bilder waren bei der jüngsten Bischofssynode nach wie vor „en vogue“.
Zeitgleich wird der amerikanische Bischof Joseph Strickland von Papst Franziskus des Amtes enthoben. Was hat der Bischof getan? Eigentlich nichts anderes als ein durchschnittlicher deutscher Bischof regelmäßig tut, nämlich den Papst und "Rom" zu kritisieren.
Daneben gelang es Strickland, ein blühendes Bistum aufzubauen. Sein Priesterseminar ist voll, die Gläubigen in seinem Bistum sind mit seiner Arbeit hochzufrieden. Es gibt keine Skandale wie in etlichen deutschen Bistümern. Doch Franziskus hat seine eigenen Kriterien, Er lässt keine Kritik zu und führt persönliche Rachefeldzüge.
Die Absetzung von Bischof Strickland erinnert an eine Aktion der Glaubenskongregation vor hundert Jahren. 1923 bekam Padre Pio ein Mess- und Beichtverbot in der Öffentlichkeit auferlegt. Gläubige durften nicht mehr zu ihm kommen und das über viele Jahre. Viele Jahre später wurde Padre Pio heiliggesprochen. Die Causa Strickland ist ein Warnschuss: Die nächsten Bischöfe werden sich hüten, offen Kritik an Franziskus zu üben. Ein Weihbischof Schneider dürfte der nächste auf der Abschussliste sein.
Wer sich das Schauspiel aus der Distanz ansieht, kann sich nur schämen. Ich war nach der Ernennung von Papst Franziskus am Petersplatz dabei und durchaus optimistisch, dass wir nach Papst Johannes Paul II. und Benedikt XVI. wieder einen guten Papst bekommen werden. Für mich steht fest: Wir haben keinen guten Papst bekommen. Ich wünschte, diese Zeilen hier nicht zu schreiben.
Franziskus hat - wie viele Menschen aus seiner Umgebung bestätigen, die ihn erlebt haben - unter anderem eine unglaubliche Charakterschwäche. Er kann mit Kritik nicht umgehen. Das Reden von „synodaler Kirche“, "Kirche für alle", „Alle müssen mitgenommen werden" sind leere Worte. Denn es gibt inzwischen unglaublich viele „Leichen“ auf seinem Weg in den letzten Jahren.
Gute und fähige und gläubige Kardinäle und Bischöfe wurden in den letzten Jahren einfach rausgeworfen und ins Eck gestellt. Franziskus ließ sie links liegen. Verhält sich ein geistiger Vater und Brückenbauer so? Ich erinnere an Kardinal Müller, Kardinal Burke, Erzbischof Gänswein und viele andere hochkompetente und theologisch versierte Kirchenmänner. Es ist auch bezeichnend, dass sogar der gutmütige Kardinal Ladaria Ferrer diesen Sommer von der Franziskus-Willkür genug hatte und seine Teilnahme an der Synode verweigerte. Ladaria ist übrigens auch ein Jesuit.
Gleichzeitig werden und wurden in den letzten Jahre immer wieder unfähige Männer zu Kardinäle ernannt oder mit wichtigen Posten in Rom beauftragt, wie zuletzt der Leiter der Glaubenskongregation. Theologische Kompetenz gehört nicht mehr zum Anforderungsprofil unter Franziskus. Die Hauptfähigkeit ist offensichtlich: Blinde Loyalität. So bekommt man derzeit einen guten Posten im Vatikan.
Wie soll man einem Papst Franziskus noch vertrauen können? Seit der Zerstörung der vom Heiligen Johannes Paul II. erbauten Akademie für das Leben kann ich das als Lebensschützer nicht mehr. Man kann nicht gegen Abtreibung sein und gleichzeitig eine neue Akademie aufbauen und diese mit Leuten besetzten, die zum Teil sogar für Abtreibung sind oder die die Morallehre der Kirche klar umbauen wollen.
Ich habe kein Vertrauen zu Franziskus, dass er es mit Lehre von Ehe und Familie wirklich ernst meint, wenn er gleichzeitig der Reihe nach Bischöfe ernennt, die vor allem mit einer agressiven Homo-Agenda auffallen. Auch im Bereich "Klima, Co2" überschreitet er seine Kompetenzen deutlich und lässt sich hinreißen zu einer „Klimareligion“.
Besonders tragisch ist die Situation für unsere Priester, die von ihren Hirten im Stich gelassen werden. Ein sehr guter Priester-Freund meinte im Gespräch vor ein paar Tagen, er könne die Papst-Reden seit langem nicht mehr lesen. Sie seien keine geistliche Erbauung, sie seien eher verwirrend.
Das Positive im Fall Strickland ist: Der Bischof hat jetzt mehr Zeit, sich um die ganze USA und vielleicht um die ganze Welt zu kümmern. Der französische US-Nuntius in Washington D.C., der vor wenigen Tagen zahlreiche Priester in den USA attackierte. weil diese die Tradition schätzen, wird jenen Tag bald bedauern, an dem er mitgeholfen hat, Bischof Strickland abzusetzen.
Das wird ein Pyrrhussieg für Rom. Nicht nur aus dem Bistum Tyler sollte man für die nächsten Jahre Spenden nach Rom aus römischer Sicht abschreiben. Viele US-Katholiken werden sich hüten, in den nächsten Jahren noch ein einzigen Dollar nach Rom zu schicken. Bischof Strickland ist jung und wird sich nicht das Wort verbieten lassen. Im Gegenteil: Mit seinem Radio erreicht er in den USA vermutlich mehr Leute als Radio Vatikan ebendort.
Zurück zu Franziskus. Die Kirchengeschichte lehrt uns, dass es immer wieder schlechte Päpste gab, etwa den Borgia-Papst Alexander VI. Es passierten unzählige Dinge, die kein Ruhmesblatt für die Kirche sind: Ein Hl. Athanasius wurde als Bischof verbannt, abgesetzt , wieder eingesetzt und wieder verbannt. Heute ist einer der wichtigsten Kirchenlehrer und hat daher den Beinamen "der Große". Selbst Petrus hatte den Herrn drei Mal verraten.
Was sagt uns das? Auch die dunkelsten Stunden der Kirchengeschichte gingen vorüber, die Kirche überlebte, unabhängig von den jeweiligen Päpsten. In der Kirche geht es letztlich um Jesus. Beim jüngsten Gericht werden wir nicht nach dem Papst gefragt. Jeder wird früher oder später ganz allein vor dem Herrn stehen und Rechenschaft ablegen.
Die Seherin Mirjana von Medjugorje hat in ihren Gesprächen mit der Muttergottes die Auskunft bekommen, dass sich die zweitgrößte Menge an Seelen sich direkt für die Hölle entscheiden, nur wenige direkt für den Himmel, die meisten für das Fegefeuer. Das sollte uns beschäftigen, denn hier geht es um die Ewigkeit, wie auch Pater Buob an diesem Wochenende warnte. (https://www.kath.net/news/83000)
„Das Böse mag SEINE STUNDE haben, aber Gott wird SEINEN TAG haben“, sagte vor vielen Jahren einmal US-Bischof Fulton Sheen, ein besonderer Fürsprücher für die US-Katholiken. Es gibt auch eine himmlische Dimension dessen, was gerade in der Kirche und in der Welt passiert. Das wird von vielen in der Kirche nicht gesehen oder nicht beachtet, ein fataler Fehler.
Mirjana schreibt in ihrem Buch "Mein Herz wird triumphieren" am Ende, dass ihr die Muttergottes viele Dinge über die Zukunft anvertraut habe, die sie aber noch nicht preisgeben dürfe. Tatsächlich sehe Mirjana inzwischen Hinweise dafür, dass die Ereignisse bereits in Bewegung sind. "Wie unsere Liebe Frau sagt: Schaut auf die Zeichen der Zeit und betet." Beten wir täglich den Rosenkranz - auch für Papst Franziskus.
P.S. Am Ende noch eine ganz herzlich Einladung zum Gebet in Altöttung am 8. Dezember - 12.00 Uhr Hl. Messe in der Basilika mit Weihbischof Graf (Bistum Regensburg) + Marienweihe! Ein paar kath.net-Mitarbeiter werden dabei sein!
I stand by these words from 5 years ago. My voice has been removed from these gatherings but I hope someone, anyone will take up the message. The world needs the Truth of Jesus Christ, His Good News, now more than ever. https://t.co/m2Tec1CPAV
— Bishop J. Strickland (@BishStrickland) November 13, 2023
Very sad news. Please pray for Bishop Strickland. He has been a courageous & faithful shepherd. I do not understand this move by the Vatican. I am confident in Christ’s ongoing protection of His Church. There have been abuses of power within the Church throughout the centuries,… https://t.co/xBXEsLKEEA
— Lila Rose (@LilaGraceRose) November 11, 2023
I pray that this effort is prayerful, respectful and focused on Jesus. He is the only support I need and I feel the profound embrace of His Sacred Heart. I appreciate the vigorous faith this is inspired by but please remember I am nothing, Jesus is everything. Viva Cristo Rey! https://t.co/KQufzP9Phz
— Bishop J. Strickland (@BishStrickland) November 12, 2023
I now look forward to @Pontifex removing all those German bishops who by word and deed have illustrated that they do not adhere to the fullness of the apostolic faith.
— Samuel Gregg (@DrSamuelGregg) November 11, 2023
Consistency matters. Or it ought to. https://t.co/dmV1f1okDW
.@BishStrickland is one of the best! He is truly an amazing shepherd. pic.twitter.com/5ydm4Rf7ym
— Dr. Abby Johnson (@AbbyJohnson) November 13, 2023
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