13. November 2023 in Prolife
EKD plädiert für die teilweise „Entkriminalisierung“ des Tötens ungeborener Kinder – In Diskussion hagelt es Kritik – Kurschus-Stellvertreter Bilz behauptet, EKD habe den Schutz des ungeborenen Lebens nicht aufgegeben
Ulm (kath.net/pl) Wie (schwach) prolife will sich die EKD in Zukunft positionieren? Das war letztlich die Kernfrage bei einem Diskussionspunkt der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Ulm. Vorausgegangen waren der Ausstieg der EKD aus der gemeinsamen Trägerschaft der (bis dahin) ökumenisch verantworteten „Woche für das Leben“ sowie eine EKD-Stellungnahme von Anfang Oktober, wonach man sich für eine sogenannte „Entkriminalisierung“ der Abtreibung in früheren Stadien der Schwangerschaft ausspreche. Beides hatte bereits vor der EKD-Synode für erhebliche Kritik gesorgt.
Wie „evangelisch.de“ nun berichtete, gab es nun bei der EKD-Synode „Kontroversen“, dabei hätten „einzelne Redebeiträge … die Stellungnahme“ zwar gelobt, „insgesamt überwogen aber Wortmeldungen der Kritiker“. „Mehrere Redner kritisierten in der Aussprache in Ulm die Stellungnahme des Rates für die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission, die über Möglichkeiten einer Abtreibungsregelung außerhalb des Strafrechts beraten soll“, schilderte „evangelisch.de“ und verwies auf die Stellungnahmen der württembergische Delegierten Friedemann Kuttler und Steffen Kern. Auch erinnerte das Internetportal der evangelischen Kirche an weitere kritische Äußerungen gegen die „neue“ EKD-Leitlinie, etwa des württembergischen Landesbischofs Ernst-Wilhelm Gohl und des CDU-Politikers Thomas Rachel, der dem Rat der EKD angehört.
Für den Rat der EKD antwortete dann nicht die Ratsvorsitzende Annette Kurschus, sondern Kirsten Fehrs und der sächsische Landesbischof Tobias Bilz. Bilz vertrat, es schmerze, wenn der Eindruck vermittelt werde, der Rat der EKD gebe den Schutz des ungeborenen Lebens auf.
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