USA: Mehrheit stimmt in Ohio für ‚Recht auf Abtreibung’

16. November 2023 in Prolife


Das Abstimmungsergebnis bedeute aber nicht, dass es eine Mehrheit für Abtreibung bis zur Geburt gebe, betonen die Students for Life America. Dies zeigen Ergebnisse einer Befragung vor allem junger Wähler, die in ihrem Auftrag durchgeführt worden ist.


Columbus (kath.net/LifeNews/jg)
Im US-Bundesstaat Ohio haben die Wähler am 7. November mehrheitlich für eine Verfassungsbestimmung gestimmt, welche ein „Recht auf Abtreibung“ aus beliebigen Gründen während der gesamten Schwangerschaft in die Verfassung aufnimmt. 57 Prozent der Wähler stimmten für die Bestimmung, 43 Prozent dagegen.

Man dürfe daraus aber nicht den Schluss ziehen, dass die Wähler in Ohio mehrheitlich für uneingeschränkte Abtreibung eintreten würden. Zu diesem Ergebnis kommt die Lebensschutzorganisation Students for Life America (SFLA), die eine Wählerbefragung nach Verlassen des Wahllokals in Auftrag gegeben hat.

Die Befragung hat gezeigt, dass 33 Prozent der Wähler, die für das „Recht auf Abtreibung“ gestimmt haben, Abtreibungen nur unter eng begrenzten Umständen billigen, nämlich dann, wenn die Schwangerschaft durch Vergewaltigung oder Inzest zustande gekommen ist oder das Leben der Mutter in Gefahr ist. Für 4 Prozent waren Rechte Minderjähriger ausschlaggebend für ihre Wahlentscheidung. Das heißt, sie wollen nicht, dass Eltern ein Mitspracherecht haben, wenn eine minderjährige junge Frau eine Abtreibung durchführen lassen will.

Wenn 33 Prozent der „Ja“-Wähler nur deshalb für das „Recht auf Abtreibung“ gestimmt haben, weil sie Abtreibung in wenigen Fällen billigen, bedeutet das im Umkehrschluss, dass sie Abtreibung in den meisten Fällen ablehnen, schreibt SFLA. Zählt man die 43 Prozent der Wähler, die gegen das „Recht auf Abtreibung“ gestimmt haben und das Drittel der „Ja“-Wähler, die für Abtreibung in engen Grenzen sind, zusammen, ergibt das eine Zahl von gut 60 Prozent der Wähler, die Abtreibung entweder ablehnen oder nur unter wenigen Umständen gutheißen. Das bestätigt die Ergebnisse vieler Umfragen, denen zufolge die US-Amerikaner Abtreibung entweder ganz oder in den meisten Fällen ablehnen, schreibt SFLA.

Die Befragung hat auch ergeben, dass 85 Prozent der „Nein“-Wähler gegen das „Recht auf Abtreibung“ gestimmt haben, weil sie gegen Abtreibungen bis zur Geburt sind, schreibt SFLA.

Die Organisation empfiehlt daher Lebensschutzorganisationen, dass sie weiterhin vor der Einführung von Abtreibungsmöglichkeiten bis zur Geburt warnen. Dies werde von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt.

Auch nach der Entscheidung „Dobbs v. Jackson“, die Abtreibungsverbote in den USA möglich gemacht hat, sei der Einsatz für den Lebensschutz ein Marathon und kein Sprint, schreibt SFLA.

Die Befragung wurde in sieben großen Städten von Ohio am Wahltag durchgeführt. 464 Personen konnten befragt werden. 80 Prozent der Befragten gehörten der „Generation Z“ an, waren also 18 bis 24 Jahre alt. 12 Prozent waren „Millenials“, also 25 bis 40 Jahre alt, 8 Prozent waren älter als 40 Jahre oder gaben ihr Alter nicht an. 37 Prozent gaben an, der Demokratischen Partei nahe zu stehen, 29 Prozent bezeichneten sich als Republikaner, 13 Prozent als Unabhängige, weitere 13 Prozent als einer anderen Partei zugehörig, 5 Prozent gaben keine politische Zugehörigkeit an.

 


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