US-amerikanische Bischofskonferenz nennt als ihre oberste Priorität: Das Engagement gegen Abtreibung

17. November 2023 in Prolife


USCCB-Vizepräsident Lori: „Ich denke, dass der Schutz des Ungeborenen nach wie vor oberste Priorität hat, weil ungeborene Kinder äußerst verletzlich und völlig stimmlos sind und so viele von ihnen sterben“. Von Petra Lorleberg


Baltimore (kath.net/pl) Der gewissensbildende Leitfaden der US-amerikanischen Bischofskonferenz für den US-Wahlkampf 2024 wurde bei der USCCB-Vollversammlung mit überwältigender Mehrheit angenommen: 225 Jastimmen, nur elf Neinstimmen und sieben Enthaltungen. Nach dieser Abstimmung sagte der USCCB-Vizepräsident Erzbischof William von Baltimore: „Ich denke, dass der Schutz des Ungeborenen nach wie vor oberste Priorität hat, weil ungeborene Kinder äußerst verletzlich und völlig stimmlos sind und so viele von ihnen sterben. Wir sind dazu aufgerufen, in radikaler Solidarität zu den Frauen in schwierigen Schwangerschaften und ihren Ungeborenen zu stehen. Wir helfen Kindern und bieten ihnen die Art von Unterstützung, Dienstleistungen und öffentlicher Politik, die sie brauchen.“

Der Leitfaden „Forming Consciences for Faithful Citizenship“ [Gewissensformung für treue Staatsbürgerschaft] wurde bereits 2007 von den US-Bischöfen angenommen, 2015 aktualisiert und seither nicht mehr grundsätzlich überarbeitet. Lediglich eine neue Einleitung sowie einige Anlagen wurden ergänzt.

In der Einleitung zum Leitfaden heißt es nun: „Die Bedrohung durch Abtreibung bleibt für uns oberste Priorität, weil sie das Leben selbst direkt angreift, weil sie im Heiligtum der Familie stattfindet und weil so viele Leben zerstört werden. Gleichzeitig können wir andere ernsthafte Bedrohungen für das Leben und die Würde des Menschen wie Rassismus, die Umweltkrise, Armut und die Todesstrafe nicht abtun oder ignorieren.“

Weiter stellen die US-Bischöfe fest: „Unsere Bemühungen, das Ungeborene zu schützen, bleiben so wichtig wie eh und je, denn so wie der Oberste Gerichtshof möglicherweise mehr Spielraum für staatliche Gesetze zur Einschränkung der Abtreibung einräumt, haben die Gesetzgeber der Bundesstaaten Gesetze erlassen, die nicht nur die Abtreibung während aller neun Monate der Schwangerschaft für legal halten, sondern auch der Kindermord Tür und Tor öffnen . Darüber hinaus kontaminiert die Abtreibung viele andere wichtige Themen, indem sie in die Gesetzgebung zur Einwanderung, zur Armenfürsorge und zur Gesundheitsreform aufgenommen wird.

Die US-amerikanische Bischofskonferenz gilt weithin als eine dezidiert prominente Stimme im Engagement für das volle Lebensrecht auvon der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Viele ihrer Bischöfe nehmen jährlich am weltgrößten Prolife-Event, dem Marsch für das Leben Washington DC teil. Die Bischofkonferenz hat einen eigenen Prolife-Beauftragen, zur Zeit füllt Bischof Michael F. Burbidge von Arlington dieses Amt aus. Die USCCB führt sogar einen eigenen Twitter-Prolife-Kanal mit dem Namen „USCCB Respect Life“ (siehe Link), hier macht man sich eigenen Angaben zufolge stark für das volle Lebensrecht von der Empfängnis bis zum Tod.

Von einem solch starken Engagement von Bischöfen, die in Fragen des Lebensschutzes mutig vorangehen, ihre Stimme kraftvoll für das Leben erheben und (nicht nur vereinzelt) zu Veranstaltungen wie dem Marsch für das Leben kommen sowie von Vorsitzenden von katholischen Bischofskonferenzen und evangelischen hochrangigsten Leitungspersönlichkeiten, die  bei solchen Veranstaltungen regelmäßig persönlich vor die Kameras und die Medienöffentlichkeit treten, können viele christliche Lebensschützer in den deutschsprachigen Regionen derzeit vorwiegend nur träumen.


© 2023 www.kath.net