Was der Priester denkt, wenn er deine Beichte hört

6. Dezember 2023 in Jugend


Video des katholischen Influencers und Priesters Mike Schmitz über Priester als „Müllmänner Gottes“ und die Beichte als „Ort des Sieges“. Von Petra Knapp.


Linz (kath.net / pk) Was denkt der Priester, wenn er deine Beichte hört? Diese Frage beantwortet der amerikanische katholische Priester Mike Schmitz (You Tube-Kanal: Ascension Presents) in seinem Video „Confession is a Place of Victory“. Er erzählt, wie ihn eine ältere Dame angesprochen und gemeint habe, es sei furchtbar, wenn man den ganzen Tag die Sünden der anderen Menschen hören müsse.

Er habe spontan darauf geantwortet: „Das ist genau das Gegenteil von dem! Die Beichte ist einer der freudvollsten, demütigendsten und inspirierendsten Orte der Welt“. Bei der Beichte „gewinnt Gott seine Kinder zurück“, formuliert Schmitz in dem berührenden Video, das mit handgezeichneten Animationen gestaltet ist.

Viele Menschen hätten „nie die Realität von Gottes Liebe kennen gelernt“, erzählt Schmitz in dem Video. „Aber in der Beichte sehe ich Menschen, die entmutigt und wieder emporgehoben werden, die verletzt und wieder geheilt werden, ich sehe Menschen, die verloren und wieder gefunden werden, und ich kann das jeden einzelnen Tag sehen!“

Das Zweite, was er in der Beichte erlebe: „Ich kann Leute sehen, die es versuchen“, bemerkt der Priester. „Ich sehe jemanden, der nicht aufgegeben hat, und das ist so ermutigend und inspirierend. Es ist kein Ort der Entmutigung und des Versagens.  Sünde ist der Ort des Versagens, aber wenn man zur Beichte geht, sagt man: Ich werde den Gott nicht aufgeben, der mich nicht aufgeben wird. Das ist ein Ort des Sieges!“

Oft werde er gefragt, ob er sich das merke, was die Menschen in der Beichte ihm bekennen. „Meine Antwort ist kurz: Grundsätzlich nicht“, lächelt Schmitz. Warum? „Wir denken oft, dass Sünden faszinierend sind, dass wir davon träumen oder phantasieren könnten, aber die Wahrheit ist: Du als Mensch bist faszinierend! Du als Mensch bist Teil von Gottes Meisterwerk!“

Sünden seien jedoch kein Teil davon, erklärt der Priester. „Sünden sind langweilig, sie sind alle gleich, sie sind grundsätzlich Müll, und wenn Sünden also Müll sind, dann sind Priester im Wesentlichen die Müllmänner Gottes.“

Wenn jemand beichten komme, erinnere er sich deswegen nicht an den Müll sondern an die Kraft Gottes, an den Gott, der die Menschen liebt. „Ich erinnere mich an die Person, die nicht aufgegeben hat. Das sehe ich!“, ist die Erfahrung von Schmitz.

Eine dritte Sache werde ihm in jeder Beichte bewusst, bekennt der Priester, nämlich sein eigenes Herz. „Ich kann nicht sagen, wie oft ich total demütig werde, wenn jemand etwas in seinem Leben entdeckt, das ich selber noch nie in meinem Leben entdeckt habe, aber es ist dennoch da.“

Was der Priester in der Beichte anbiete, sei einzig und allein die Liebe und das Erbarmen Gottes. „Das ist alles, was ich zu geben habe, die lebensverändernde und lebenserweckende Kraft Jesu. Und deswegen enthüllt die Beichte das Herz des Priesters, weil alles, was er hier zu geben hat, die Barmherzigkeit ist.“

 

VIDEO - Confession is a Place of Victory

 


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