27. November 2023 in Kommentar
Besteht der "Mainzer Katholikenrat" nur mehr aus Tauben und Schwerhörigen, die die zahlreichen „Allahu Akbar"-Rufe bei den Demos gegen Israel nicht gehört hat? Ein Kommentar von Roland Noé
Mainz (kath.net)
"Wir treten Rechtsextremismus und Antisemitismus aufgrund ihrer Unvereinbarkeit mit dem christlichen Menschenbild entschieden entgegen." Soweit so gut, denkt man sich, doch dann wird man stutzig. Es geht um eine Erklärung des Katholikenrats im Mainz. Man fragt sich: Warum bezieht ein Katholikenrat nicht auch klar Position gegen Linksextremismus in Deutschland? "Man beziehe Position", heißt es dann. Wow, wie mutig! Endlich! Ein Katholikenrat wird doch jetzt auch Position gegen das Töten kleiner Kinder im Mutterleib in Deutschland beziehen. Fehlanzeige. Kein Sterbenswörtchen zu den toten Kindern, die interessieren den Katholikentag im Mainz genau Null. Leider.
Dann lässt der Katholikenrat erneut aufhorchen. Man erlebe seit dem 7. Oktober 2023 einen "besorgniserregenden Antisemitismus", der jüdisches Leben in unserem Land und an anderen sicher geglaubten Orten der Welt bedrohe. Der Rat stellte überraschenderweise fest, was seit Wochen klar ist: In Deutschland habe die Zahl judenfeindlicher und antiisraelischer Vorfälle rasant zugenommen. Doch der "Katholiken-Rats-Teufel" steckt im Detail. Lesen Sie im Wortlaut, was die Mainzer zu Worte geben: "Tausende kamen zu propalästinensischen Demonstrationen, die zum Teil durch gewalttätige Hamas-Befürworter missbraucht wurden. [..] All diesen erschreckenden Angriffen auf unsere offene und plurale Gesellschaft treten wir, die Mitglieder des Katholikenrats, in Fortschreibung unserer Stellungnahme 'Katholiken gegen Rechtspopulismus' vom 23. März 2017, ganz entschieden entgegen." Dann geht es einfach so weiter: "Dies gilt gegenüber dem rechtspopulistischen und zunehmend rechtsradikalen Auftreten der AfD und deren Gesinnung genauso wie gegenüber dem unverhohlenen Antisemitismus – auch aus der Mitte unserer Gesellschaft heraus. Darin sehen wir auch eine Gefährdung unserer Demokratie."
Wie bitte? Das liest sich fast so, als ob die AfD, die für mich als Österreicher und Ukraine-Freund ohnedies keine Wahlalternative darstellt, etwas mit den Anti-Israel-Demos auf den deutschen Straßen zu tun hat?! Dass bei den Demos fast nur Menschen mit islamischen Migrationshintergrund dabei sind, wird vom "Katholiken-Rat", den auch im Bistum Mainz 99,9 % der Katholiken nicht gewählt hat, völlig ignoriert. Besteht der "Katholikenrat" nur mehr aus Tauben und Schwerhörigen, die die zahlreichen „Allahu Akbar"-Rufe bei den Demos nicht gehört haben?
Der Rat bemüht dann in seiner Stellungnahme den "Kernpunkt unseres Glaubens" und betont die Gottesebenbildlichkeit des Menschen und das "Gebot der Nächstenliebe". Es gäbe daher für die "Mainzer Katholiken" keine keine Menschen zweiter oder dritter Klasse. Jeder verdient den gleichen Schutz sowie die gleiche Anerkennung. Polemik, Ausgrenzung, Hetze und Gewalt gegenüber Menschen anderer Hautfarbe, Herkunft, sexueller Orientierung oder Religion widersprechen dem christlichen Menschenbild. Dieses Menschenbild ist gerade nicht das der AfD", heißt es an. Irgendwie fast amüsant, dass ausgerechnet die AfD-Vorsitzende eine praktizierende Homosexuelle ist.
"Die AfD und andere rechte Bewegungen und Parteien reklamieren für sich zunehmend einen Begriff der Freiheit als Ausgangs- sowie als Zielpunkt ihres Denkens und Handelns, der nicht alle Menschen einschließt. Wir stellen uns dem entgegen", heißt es dann weiter und: "Die Sorge für die Schwächeren und Benachteiligten steht über dem Recht auf ungezügelte Selbstentfaltung.
Nein, lieber "Katholiken-Rat", die ihr von 99,9 % der Katholiken nicht gewählt seid! Ihr seid einfach Heuchler vor dem Herrn! Ihr habt eben keine Sorgen für die wirklich Schwächsten der Gesellschaft. Kein einziger Gedanke an die ungeborene Kinder in Deutschland, die täglich umgebracht werden!
Und ihr seid Feiglinge, weil ihr die Wahrheit der Anti-Israel-Demos glatt verschweigt. "Hören Sie zu, was auf den Demonstrationen in Deutschland gerufen wird. Ja, man hört ‚Free Palestine‘. Aber es ist mehr. Sie rufen ‚Takbir‘ und ‚Allahu Akbar‘. Damit machen sie klar, dass es für sie kein palästinensischer, sondern ein islamischer Krieg ist. Israel ist für sie nur der erste Schritt in diesem Krieg. Israel ist die Front dieses Krieges, danach soll der Rest folgen.“ Das meinte vor einigen Tagen Islamismus-Experte Eran Lahav in BILD. Und der ehemalige deutsche Minister Jens Spahn gestand Anfang November auf X ein: "Es ist eine Schande, dass sich Juden in nicht mehr sicher fühlen können. Wir haben massenhaft Antisemitismus importiert". Um das geht es und nur um das!
Ich habe @jensspahn 2015 und danach häufig kritisiert für seine Aussagen, die ich - auch angesichts vieler Freunde aus Syrien etc, die sich gut integriert haben und immer noch gut integriert sind, als zu populistisch und düster empfunden habe. Heute muss ich sagen, dass Spahn und… https://t.co/XfeWgg3zYc
— Paul Ronzheimer (@ronzheimer) November 5, 2023
Anti-#Israel-Demo endet gleich in der Innenstadt von #Essen, Stimmung weiter sehr aufgeheizt, unter lauten „Allahu Akbar“-Rufen ziehen die mittlerweile knapp 300 Demonstranten mit arabischen Fahnen über die Straßen #hamas #gaza #Israelunderattack #palästinenser #Antisemitismus pic.twitter.com/R77qcueET0
— Frank Schneider (@chefreporterNRW) November 3, 2023
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