29. November 2023 in Deutschland
Erneut ging es um Missbrauchsverwürfen gegenüber den früheren „Sternsinger“-Präsidenten Winfried Pilz und die Frage, ob Woelki absichtlich etwas unterlassen hat. Das Gericht bestätigt die Auffassung des Kardinals
Köln (kath.net)
Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Woelki, hat erneut vor Gericht einen Streit gegen die „Bild“-Zeitung gewonnen. Das Landgericht Köln gab laut dem "Kölner Stadtanzeiger" Woelki Klage auf Unterlassung einzelner Aussagen der Zeitung bei der Berichterstattung rund um Missbrauchsverwürfen gegenüber den früheren „Sternsinger“-Präsidenten Winfried Pilz statt. Im Kern ging es um die Frage, ob Woelki es absichtlich unterlassen haben soll, das Bistum Dresden-Meißen in Kenntnis zu setzen. In der BILD-Zeitung wurde sozusagen dem Kardinal ein Motiv unterstellt, was vom Gericht als rechtswidrig angesehen wurde, weil laut dem Gericht sich hier weder um eine zulässige Tatsachenbehauptung noch um eine Meinungsäußerung handle und dies daher auch nicht durch das grundgesetzlich verbriefte Recht auf Meinungsfreiheit geschützt ist. Auch bei einer Meinungsäußerung müsse es einen "ausreichenden Tatsachenkerns" geben.
Im Kern der Auseinandersetzung steht auch der umstrittene Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller, der 2022 in der "Bild" mit folgenden Worten zitiert wurde: "Pilz stand wegen seiner Prominenz bei Woelki unter Denkmalschutz." Auch Schüller muss sich in einem Gerichtsverfahren laut der Zeitung rechtfertigen und meinte, dass er mit dem Satz gerade kein Motiv angeben wollte. Kardinal Woelki war bereits bei einigen früheren Auseinandersetzungen mit der BILD-Zeitung erfolgreich.
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