10. Jänner 2024 in Prolife
Zur Parole „Hätt‘ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben“ - Ein aktueller Kommentar von Dr. Christina Agerer-Kirchhoff, stellv. Vorsitzende der ALfA, Regionalverband München
München (kath.net)
Wie die evangelische Nachrichtenagentur IDEA berichtet, wurde in Chemnitz das „Haus für das Leben“ des christlichen Lebensschutzvereins KALEB an Heilig-Abend 2023 mit Farbe beschmiert. An der Fassade des Gebäudes war neben Farbklecksen die blasphemische Parole „Hätt‘ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben!“ aufgesprüht worden.
Dieser Kommentar ist gedacht für Sie als Info, damit Sie nicht denken, diese Parole sei eine Idee von einzelnen Durchgedrehten, die halt dort in Chemnitz so etwas aufsprühen: Wahr ist: Diese christenbeleidigende Parole brüllen uns die radikalen und oft auch gewaltbereiten (siehe starke Sachbeschädigungen beim Marsch in Köln) prochoicer seit vielen Jahren hundertfach hintereinander auf den Lebensrechtsmärschen ins Ohr!
Ich habe jedoch noch aus keinem Kirchenmund oder katholischen Funktionärsmund oder von Bischöfen eine klare, öffentliche Zurückweisung dieser geradezu den Tod Jesu fordernden Brüllerei gehört!
Ist uns eigentlich klar, was diese Parole aussagt? Diesen Verfechtern des Rechtes auf Abtreibung ungeborener Kinder – und das sind mittlerweile Tausende hierzulande und Abertausende in Europa und weltweit – wäre es lieber, Christus wäre durch seine Mutter vorgeburtlich getötet worden! Dann wären wir Christen (!!) diesen Leuten „erspart“ geblieben!
Sehen wir eigentlich wirklich, welcher Hass auf uns, auf uns Lebensschützer, auch auf Jesus Christus, aus solchen verblendeten Worten spricht! – Und das brüllen Hunderte von Leuten uns in Endlosschleife entgegen! Das muss man selbst erlebt haben, dann weiß man, warum Märsche und Demos für das Leben so wichtig sind!
Was wird als nächstes kommen?
Köpfeabschlagen von lebensgroßen Krippenfiguren und Köpfen von Christuskindern auf den Armen von Marienstatuen gab es die letzten Monate schon; Andeuten von Kopfab, dh. Enthauptung durch Gesten in Kirchen folgte eben in Wien.
Die Parolen „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“ und „Christen sind Scheiße, ihr seid die Beweise“ werden – auch wenn dadurch jeweils mehrere Tausend Lebensschutzdemonstranten zutiefst beleidigt werden, von unseren Bischöfen, natürlich auch von der Presse nicht wahrgenommen, nicht gesendet oder geschrieben und nicht öffentlich zurückgewiesen!
Wenn die katholische Kirche sich nicht endlich an die Seite der Lebensschutzbewegungen und der Märsche fürs Leben stellt, dann kann sie - das ist meine ganz klare Meinung – hierzulande bald zusperren.
Wo soll denn sonst eine die Gesellschaft mitgestaltende Kompetenz der Kirche liegen, wenn nicht im umfassenden Lebensschutz? Es geht um Leben und Tod von Menschen! Ist das allen klar? Es gibt nicht die Unterscheidung von real human beeings und not real human beeings!
Abstufungen im vorgeburtlichen Lebensrecht sind nicht wissenschaftlich haltbar, der ungeborene Mensch ist nie ein Zellhaufen! Ab der 6. Lebenswoche ist bereits sein menschlicher, ungeheuer schneller Herzschlag hörbar zu machen! Ab der dritten Woche ist dieses schlagende Herz schon deutlich sichtbar! Wessen Herz soll denn da schlagen? Das eines Vormenschen, der zufällig dieselben Chromosomen hat wie das dann später geborene Kind?
Grußworte reichen jetzt nicht mehr aus! Wir können bald darauf verzichten! Sie erscheinen mir eher als Ausdruck von Klerikalismus, der sich doch die Hände nicht wirklich dreckig machen will.
Wenn die Vorhaben der Ampelregierung in der Abtreibungsfrage tatsächlich Gesetz werden sollten, dann braucht sich keiner der katholischen Bischöfe mehr - wie immer meist grinsend - mit Politikern fotografieren lassen! Dann haben solche Politiker im Zentralkomitee der Katholiken nichts mehr verloren! Wozu das alles noch? Es geht um Leben und Tod von Abertausenden von Kindern, um Lebensglück und seelische Gesundheit von Hunderttausend Frauen – und man versagt auf der ganzen Linie? Bewirkt nichts und abernichts?
Wo bleibt die Kampagenenfähigkeit der katholischen Kirche? Wo blieb sie bei der Abschaffung des Werbeparagrafen?
Daher: Nehmen Sie die Engagierten im Lebensschutz wahr, unterstützen Sie bitte endlich diese Aktivitäten aus vollem Herzen!
Beim Münchner Marsch ist die Organisation so perfekt, der Königsplatz so immens groß, dass die Polizei perfekt agieren kann und uns die Brüller vom Leib halten kann. Noch kein einziges Mal mussten wir unsere Marschroute ändern.
Zudem ist der Platz hervorragend geeignet, dass sich die vielen Stände aller bundesweit agierenden Lebensrechtsorganisationen gut präsentieren können und es fast ein frohes Ermutigungsfest für den umfassenden Lebensschutz und seine Engagierten darstellt.
Dennoch ist allein dadurch noch kein einziges der mehr als Hunderttausend pro Jahr hierzulande brutal getöteten ungeborenen Kinder gerettet! Keine einzige dieser Mütter ist vor dem Unglück, das jede Abtreibung bedeutet, und den vielen Folgen dieser Tat bewahrt worden.
Mit einem Grußwort aber ermutigt man keinen einzigen, sich zu engagieren! Mitmachen, mitgehen! Der Termin steht seit vielen Monaten fest; es gibt doch außer den 27 Ordinarien auch noch genügend Weihbischöfe! – Auch eine riesige Anzahl an Gremienkatholiken in den Räten sind vorhanden, die mitgehen könnten! Bitte engagiert auch in den kircheneigenen Medien und Newslettern bewerben! Tausende von potentiellen Demonstranten würden dadurch erreicht und informiert.
Prolife-Gruppen in Pfarreien und Dekanaten sollten zu diesem drängendsten aller derzeitigen Probleme angeregt werden! Bioethik-Beauftragte wären in den Pfarrgemeinderäten so wichtig, nicht nur Umwelt-Beauftragte!
Alle heilige Zeit zum Lebensrecht der Ungeborenen eine DBK-Erklärung, die keiner liest, was nützt das? Dazu vielleicht gelegentlich ein priesterliches, dennoch meist irgendwie herzblutleeres Erwähnen der „Mütter in Not und Konflikt“.
Und: Praktisch nie eine Fürbitte dazu!
Wann endlich werden die Lebensschützer wertschätzend genannt? Wann endlich mal zu einem der Neujahrsempfänge oder sonstigen Empfänge mit eingeladen? Wann einmal ein wirklich engagierter Dank dafür ausgesprochen, dass die aktiven und demonstrierenden Lebensschützer eigentlich die Arbeit machen, die die Kirche machen müsste???
Wir aber machen das alles ohne Apparat, ohne Geld, ohne kirchliche Hilfen, in der Regel nicht mal durch Unterstützung in der Werbung.
Seit Jahren ersuche ich die Verantwortlichen im Erzbistum München-Freising um eine unterstützende Werbe-Notiz zu unserem Münchner Marsch im monatlichen Newsletter des Diözesanrates, der 17 000 Leute erreicht! Immer Fehlanzeige! Keine Silbe!
Dabei wäre gerade der christliche Lebensschutz (Was du einem von den Kleinen angetan hast, das hast du mir angetan) eine genuine Aufgabe für die Laien! Hier liegt ihre Lebenserfahrung und ihre Kompetenz – nicht im Tanz um den Altar, im Griff nach dem Predigt-Mikro und der Gier nach Sakramentenspende-Stolen!
Daher hier schon die herzliche Einladung: Kommen Sie am Samstag, den 13. April 2024 nach München zum 4. Münchner Marsch fürs Leben! 13 Uhr, Königsplatz! Wie immer gut organisiert und bestens beschützt durch unsere grandiose Münchner Polizei. Sie können jederzeit Kinder mitbringen! Ab ca. 16/17 h Rückfahrt nach ganz Bayern wieder möglich. Letztes Jahr waren wir 4000 Teilnehmer, Heuer möchten wir auf 6000 aufstocken!
Wann, wenn nicht jetzt bei diesen grauenhaften Vorhaben der Ampelregierung!
Gehsteigberatung und Gehsteiggebet soll als „Belästigung“ bestraft werden können, es soll Bannmeilen geben, damit die Frauen unbehelligt von Andersdenkenden zur Abtreibung marschieren können. Wollen Sie das?
Und sogar jemand, der sich Ärztepräsident nennt, fordert „mehr Schutz“ für die abtreibungswilligen Frauen! Dabei gibt es über 100 Tötungsstätten, jedoch nur an drei solcher Stätten wird gebetet oder demonstriert!
Eine davon ist in München Freiham, der größten Tötungsstätte für Ungeborene in Bayern!
Anschließen möchte ich die herzliche Bitte an die diözesanen Laiengremien der sieben bayerischen Bistümer, doch ihre Newsletter und Rundschreiben für einen Hinweis auf diesen Münchner Marsch zu öffnen!
Wer soll denn für die ungeborenen Kinder und die in ihrem Lebensrecht bedrohten Schwerstkranken auf die Straße gehen? Wer, wenn nicht wir Christen? Und wo, wenn nicht innerhalb der Kirche, sollen wir denn werben?
Wer, wenn nicht die Kirche selbst, muss uns helfen, unterstützen und ermutigen? Wer, bitte, wenn genau Sie?
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