Kardinal Woelki: 'Gerecht kann nur der Friede, nie der Krieg sein'

20. Jänner 2024 in Deutschland


Als Ultima Ratio (letztes Mittel), als ein notwendig kleineres Übel sei eine gewaltsame Verteidigung aus Notwehr und in engen Grenzen moralisch zu tolerieren.


Köln (kath.net/pm)

In seiner Predigt beim Internationalen Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag 2024 sagte Kardinal Woelki vergangene Woche, dass es grundsätzlich gelte, den Weg zu einer gewaltfreien Welt zu bereiten. Jesus Christus als der „Fürst des Friedens“ sei das Vor- und Leitbild für alle gläubigen Christen. Er zitierte die einschlägigen Jesusworte aus dem Matthäusevangelium: „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“ und „Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.“

Dies bedeute, so Woelki, aber nicht, das „Sie alle, liebe Soldatinnen und Soldaten, nun nach Hause gehen und ihre Uniformen an den Nagel hängen können“. Als Ultima Ratio (letztes Mittel), als ein notwendig kleineres Übel sei eine gewaltsame Verteidigung aus Notwehr und in engen Grenzen moralisch zu tolerieren. Diese Verteidigung müsse durch eine legitime Autorität erlaubt sein und einen gerechtfertigten Grund, ein realistisches Ziel sowie eine moralisch gute Intention aufweisen. „Krieg und Gewalt bleiben immer ein Übel. Sie sind nie Ausdruck von Gerechtigkeit. Gerecht kann nur der Friede, nie der Krieg sein“, äußerte der Erzbischof klar und deutlich. Der Inter­natio­nale Soldaten­gottes­dienst wird in Köln seit 1977 gefeiert. Dazu lädt das zuständige Katholische Militär­dekanat Köln all­jährlich ein.


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