"Sie haben Blut an Ihren Händen!"

2. Februar 2024 in Chronik


"Kinderpornos und Mobbing" - Facebook-CEO Zuckerberg musste sich diese Woche bei Eltern von durch Soziale Medien geschädigten Kindern im US-Senat entschuldigen. Beide Parteien kündigen strengere Maßnahmen gegen Soziale Netzwerke an.


Washington D.C. (kath.net)

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat sich gestern bei einer Anhörung im US-Senat bei Eltern entschuldigt, deren Kinder durch die Nutzung von Online-Plattformen zu Schaden gekommen sind. "Ich bedauere, dass sie das alles durchleben mussten", sagte Zuckerberg laut einem "Presse"-Bericht. Bei der Anhörung ging um Kinderpornos und Mobbing. Mit dabei waren auch Vertreter von TikTok, Snapchat, Discord und von X. Bei der Anhörung haben verschiedene Eltern Kinderfotos hochgehalten.  Der republikaners Senator Josh Hawley hat Zuckberg & Co aufgefordert, sich bei den Opfern zu entschuldigen.Die Einrichtung eines Opferentschädigungsfonds wurde von Zuckerberg aber abgelehnt. Der Meta-Konzern, zu dem Facebook gehört, wurde von den Senatoren am heftigsten kritisiert. Meta wurde vorgeworfen, im Streben nach Profit die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen auf der Plattform zu ignorieren. Der demokratische Senator Dick Durban, Vorsitzender des Ausschusses, sagte wörtlich: "Discord wurde genutzt, um Kinder zu manipulieren, zu entführen und zu missbrauchen. Metas Instagram half dabei, ein Netzwerk von Pädophilen zu knüpfen und zu fördern; Snapchats verschwindende Nachrichten wurden von Kriminellen vereinnahmt, die junge Opfer finanziell sextorten." Und der bekannte US-Senator Lindsey Graham warf Zuckerberg vor: "Sie haben Blut an Ihren Händen“, Senator Ted Cruz fragte Zuckerberg: "Was zur Hölle haben Sie sich dabei gedacht?

Anlass für die US-Kongressanhörung waren interne Studien, die durch die Whistleblowerin Frances Haugen bekanntworden und in denen es über die negativen Auswirkungen Instagrams auf junge Mädchen ging. Im US-Kongress gibt es derzeit mehrere Gesetzesvorhaben, die für Plattformen wie Facebook ein Problem werden könnten, da diese dann z. B. bei einer wissentliche Weiterverbreitung kinderpornografischer Inhalte haftbar gemacht werden könnten.


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