10. Februar 2024 in Weltkirche
Heiligesprechung der argentinischen Wanderpredigerin am Sonntagvormittag im Vatikan - Am Montag wird Papst Franziskus Argentiniens Präsidenten Javier Milei empfangen.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Franziskus hat die am Sonntag geplante Heiligsprechung einer Argentinierin zum Anlass genommen, seinen Landsleuten in ihrer schweren Krise Mut zu machen. Am Freitag empfing er eine Pilgergruppe aus seinem Heimatland, darunter auch zahlreiche Priester und Bischöfe. Ihnen empfahl er die künftige Heilige Maria Antonia di San Jose de Paz y Figueroa (1730 - 1799) als Vorbild. Die Nächstenliebe der Frau, die in Argentinien als "Mama Antula" verehrt wird, habe vor allem denen gegolten, die besonders bedürftig waren. Am Montag wird Papst Franziskus Argentiniens Präsidenten Javier Milei empfangen. Die Heiligsprechung der argentinischen Wanderpredigerin ist für Sonntagvormittag im Vatikan geplant.
Damit sei sie ein Vorbild "in dieser Gesellschaft, die Gefahr läuft, zu vergessen, dass der radikale Individualismus der Virus ist, der am schwersten zu besiegen ist." Dieser Virus sei trügerisch, so die Mahnung des Papstes, weil er die Menschen glauben mache, es gehe allein darum, seinen eigenen Ambitionen freien Lauf zu lassen.
In der künftigen Heiligen begegne man hingegen "einem Beispiel und einer Inspiration", die die "Option für die Ärmsten" wiederbelebe. Ihr Beispiel solle den Argentiniern helfen, "ein Zeichen der geschwisterlichen Liebe" zu sein. Die Heiligsprechung von "Mama Antula" sei "ein Geschenk für das argentinische Volk, aber auch für die gesamte Kirche", erklärte der Papst.
Zum ersten Mal treffen im Rahmen der Heiligsprechung Milei und Papst Franziskus zusammen. Im Wahlkampf in Argentinien vergangenes Jahr hatten sie sich ein verbales Fernduell geliefert. Nach dem Sieg des libertären Politikers mäßigten sich beide Seiten - der Papst gratulierte via Telefon zum Wahlerfolg, Milei lud Franziskus offiziell nach Argentinien ein. Diese Einladung wird Milei in Rom noch einmal bekräftigen wollen.
Franziskus dämpfte jedoch bereits die Erwartungen. Vor Heiligsprechungen sei es üblich, die Autoritäten in der Sakristei zu begrüßen, sagte er kürzlich in einem Interview. Er wisse, dass Milei um ein Gespräch darüber hinaus gebeten habe. Er habe zugesagt und sei bereit zu einem Dialog - wie mit jedem anderen auch.
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