12. Februar 2024 in Chronik
Kirche "St. Salvator in Chora" soll am 23. Februar seine Tore für das islamische Freitagsgebet öffnen - Fresken werden mit eigens angefertigten roten Teppichen bedeckt.
Istanbul (kath.net/ KAP)
Nach der Haghia Sophia (Sophienkirche) soll eine weitere historische byzantinische Kirche in Istanbul als Moschee genutzt werden: Es soll sich dabei um die für ihre Fresken weltberühmte Kirche "St. Salvator in Chora" handeln, wie die Nachrichtenagentur "Fides" mit Verweis auf die türkische Tageszeitung "Yeni Safak" berichtete. Die künftige "Moschee von Kariye" wurde zuvor 79 Jahre als Museum genutzt; sie soll am 23. Februar seine Tore für das islamische Freitagsgebet öffnen. Die Fresken sollen laut "Fides" nicht übermalt, sondern mit eigens angefertigten roten Teppichen bedeckt werden. Die Kirche, die sich im Nordosten des antiken Stadtzentrums befindet, gilt als eine der wichtigsten Beispiele byzantinischer Sakralarchitektur weltweit.
Wie auch mit der Hagia Sophia zuvor geschehen, hatte die türkische Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan im August 2020 verkündet, den Vertrag von 1958 über die Nutzung der Kirche als Museum für ungültig zu erklären, wie der Staatsrat bereits beschlossen hatte.
St. Salvator in Chora (wörtlich. "auf dem Lande") geht auf ein Kloster aus dem 6. Jahrhundert zurück, das im 12. Jahrhundert um die Kirche erweitert wurde. Nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels 1453 wurde die Kirche ab 1511 in eine Moschee umgewandelt. Die Fresken, die unter anderem die Menschwerdung Christi als Erlöser der Welt zeigen, wurden mit Kalk abgedeckt, aber nicht zerstört.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche umfangreich durch amerikanische Experten restauriert und ab 1945 auf Anordnung des damaligen Ministerrates als Museum genutzt, ab 1958 als staatliches Museum. Diese Entscheidung ist seit vier Jahren aufgehoben, nun steht die endgültige Umwandlung unmittelbar bevor.
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