14. Februar 2024 in Spirituelles
„Die Fastenzeit ist nicht wie ein Berg, den es zu erklimmen gilt. Sie ist eher wie ein Kieselstein, den man in einen stillen Teich wirft“ – Fünf Tipps zur Gestaltung der kommenden Fastenzeit
Paris (kath.net/pl) „Die Fastenzeit ist nicht wie ein Berg, den es zu erklimmen gilt. Sie ist eher wie ein Kieselstein, den man in einen stillen Teich wirft. Während die anfänglichen Wellen vielleicht nur subtil sind, breitet sich ihre Wirkung nach außen aus und verändert nach und nach das gesamte Gewässer. Ebenso haben kleine, beständige Gewohnheiten, die wir während unserer lieben 40 Tage in der Wüste gepflegt haben, das Potenzial, nach außen zu wirken, unser Leben zu prägen und uns Gott näher zu bringen.“ Das schreibt Daniel Esparza in seinem Beitrag auf der katholischen Website „Aleteia“. Denn für viele Katholiken sei „die Fastenzeit eine Zeit großer und kleiner Vorsätze: auf Schokolade zu verzichten, sich zum täglichen Gebet zu verpflichten, sich für wohltätige Zwecke zu engagieren und allgemein bessere Gewohnheiten zu fördern. Alle diese Vorsätze sind sicherlich edel, aber seien wir ehrlich: Manchmal können große Gesten, egal wie gut sie gemeint sind, überwältigend und unhaltbar wirken.“ Doch genau hier zeige sich „die Kraft kleiner Gewohnheiten“.
Der Autor gibt fünf Tipps für die Gestaltung der kommenden Fastenzeit:
1.) Fangen Sie klein aber nachhaltig an: Anstatt einer festen Verpflichtung zu einer vollen Stunde kontemplativen Gebetes jeden Tag könnte man „mit fünf Minuten stiller Besinnung beginnen“, denn vermutlich sind Sie „(noch) noch kein Mönch und keine Nonne“. „Dieses machbare Ziel macht den Erfolg wahrscheinlicher und fördert ein Erfolgserlebnis, das die Motivation steigert.“
2.) „Lassen Sie sich von der Bibel inspirieren: Die Bibel ist voll von Beispielen für scheinbar unbedeutende Handlungen, die zu großartigen Ergebnissen führen. Denken Sie an David und seine Schleuder oder an das Senfkorn, das zu einem mächtigen Baum heranwuchs. Lassen Sie sich von diesen Geschichten zu Ihrem eigenen Engagement für kleine, aber wirkungsvolle Gewohnheiten inspirieren. Gehen Sie niemals ohne Ihre ‚Schleuder‘ aus dem Haus.“
3.) „Bieten Sie Ihre ‚Kieselsteine‘ Gott an: Das haben wir schon oft gehört, aber es lohnt sich immer, sich daran zu erinnern: Jedes Gebet, jede Tat der Güte, jeder Moment des Opfers, egal wie klein dies auch sein mag, kann Gott dargebracht werden. Dies war der berühmte Kleine Weg von Therese von Lisieux. Dieser einfache Akt verleiht selbst den kleinsten Gesten eine immense spirituelle Bedeutung.“
4.) „Die Wellen teilen: Wenn Ihre kleinen Gewohnheiten Wurzeln schlagen, teilen Sie sie mit anderen. Ermutigen Sie Ihre Gemeinde, sich Ihnen bei der Pflege kleiner Glaubensakte anzuschließen und so eine schöne Kette gemeinsamen Engagements zu schaffen. Denken Sie daran, dass selbst die kleinsten Wellen eine Welle positiver Veränderungen auslösen können. Achten Sie jedoch darauf, Ermutigen nicht mit Prahlen zu verwechseln. Halten Sie Ausschau nach dieser besonders allgegenwärtigen Versuchung!“
5.) „Die Fastenzeit ist eine Reise, kein Ziel … In der gesamten Fastenzeit wird es sicherlich Stolpersteine und Tage geben, an denen die Motivation nachlässt. Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen. Jeder Fehltritt ist eine Gelegenheit zu lernen und sich folglich erneut zu engagieren. Das Schöne an kleinen Gewohnheiten ist ihre Flexibilität – schütteln Sie einfach den Staub ab und beginnen Sie von vorne. In der Fastenzeit geht es auch (oder vielleicht hauptsächlich) um Vergebung. Lernen Sie, dass Ihnen vergeben wird.“
Link zum „Aleteia“-Beitrag in voller Länge: The ripple effect: Tiny gestures transform your Lent
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