17. Februar 2024 in Deutschland
„Die Initiative Neuer Anfang ruft die deutschen Bischöfe auf, auf der bevorstehenden Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz der Satzung des Synodalen Ausschusses nicht zuzustimmen.“
Bonn (kath.net/Neuer Anfang) Die Initiative Neuer Anfang ruft die deutschen Bischöfe auf, auf der bevorstehenden Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz der Satzung des Synodalen Ausschusses nicht zuzustimmen. Spätestens seit der Missbrauchsstudie der evangelischen Kirche „ForuM“ ist das Grundaxiom des Synodalen Weges wie ein Kartenhaus in sich zusammengebrochen — und damit auch der Synodale Ausschuss ohne Legitimation. Auf der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe soll er zum Projekt der Bischofskonferenz und der „Synodale Weg“ somit auf Dauer gestellt werden. Unter dem Motto „Bischöfe, macht Euch ehrlich!“ ruft die Initiative Neuer Anfang dazu auf, aus der erschütternden Faktenlage die richtigen Schlüsse zu ziehen:
Der Papst und seine römischen Instanzen haben nahezu alle Forderungen und Beschlüsse des Synodalen Weges als unvereinbar mit der Lehre der Kirche zurückgewiesen. Mit Hilfe dieses Gremiums, in dem sich das aufgestaute Machtinteresse des Zentralkomitees der deutschen Katholiken versammelt, hofft man, den Hebel gefunden zu haben, um mitzuregieren, den Klerikalismus auszubremsen und den langsamen Umbau einer Kirche zu erzwingen - fern von Rom und im Ungehorsam; anderskatholisch nannte es der Limburger Bischof Bätzing.
Man hat aus der MHG-Studie voreilige Schlüsse gezogen. Seit „ForuM“, der Missbrauchsstudie aus dem Raum der evangelischen Kirche, steht fest: Es gibt keinen „katholischen Missbrauch.“ Der Historiker Thomas Großbölting erklärte auf Publik-Forum: „Ich habe die Studie zum Bistum Münster geleitet und auf den spezifisch katholischen Risikofaktor Klerikalismus hingewiesen. Aber jetzt musste ich erkennen: Es scheint fast gleichgültig zu sein, ob Sie einen geweihten Priester oder einen ordinierten Pfarrer in einer lutherischen oder einer reformierten Gemeinde haben. Die Pastoralmacht ist in beiden Kirchen relativ ähnlich ...“ Er hätte weiterdenken können: Macht ist wesenhaft asymmetrisch. Wo Macht ist, ist Missbrauch.
Auf dem „Synodalen Weg“ ging es sehr schnell nicht um konkreten Missbrauch, den konkreten Täter und das konkrete Opfer, sondern man diskutierte darüber, wie „katholische“ Klerikermacht durch Demokratisierung, Gewaltenteilung und Mitbestimmung zu brechen sei, warum das Priesteramt umgebaut, der Zölibat abgeschafft und Frauen geweiht werden müssten, dass gar der Katechismus umgeschrieben werden müsse, um die menschenfeindliche katholische Sexualmoral für queere und „nonbinäre“ Lebensentwürfe zu öffnen ...
Der „Synodale Ausschuss“ ist nichts anderes als ein weiteres Kartenhaus. Der ebenso liberale wie sorgfältige Kirchenrechtler Norbert Lüdecke hat das Gremium bis auf die Knochen seziert und das Projekt eine „Simulation“ genannt. Die epochale Gottes- und Glaubenskrise kann nicht durch wackeren Sitzungskatholizismus und die Optimierung von Gremien behoben werden. Hirten werden an anderer Stelle dringend gebraucht: bei den vielen Menschen, die ihre Heimat, die Katholische Kirche verlassen, weil sie ihre geistliche Substanz, ihre intellektuelle Relevanz und ihre prophetische Leuchtkraft verloren hat.
Die Fastenzeit ist die Zeit der Gewissenserforschung, der Reinigung und des neuen Anfangs. Niemand muss die alten Muster fortsetzen. Auch die Bischöfe müssen das nicht tun. Mit der „kühnen Redefreiheit“, die Kardinal Bergoglio 2013 für die Kirche einforderte, sagt der Neue Anfang: Bischöfe, macht Euch ehrlich!
Der volle Wortlaut des Offenen „Hirtenbriefes“ ist hier veröffentlicht: siehe Link zu Neuer Anfang.
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