Papst Franziskus hat seit Tagen "leichte Grippe", gestern wurde er in einem Spital untersucht

29. Februar 2024 in Aktuelles


Angeschlagener Gesundheitszustand des 87-jährigen Kirchenoberhaupts - Am Samstag soll er Bundeskanzler Scholz im Vatikan empfangen, manche andere Termine des 87-Jährigen gelten nur noch unter Vorbehalt


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die für kommenden Samstag angekündigte Papst-Audienz für den deutschen Regierungschef Olaf Scholz soll trotz des angeschlagenen Gesundheitszustandes des 87-jährigen Kirchenoberhaupts stattfinden. Franziskus werde Bundeskanzler Scholz am Samstag um 11 Uhr empfangen, berichtet das der vatikanischen Medienbehörde unterstehende Portal "Vatican News" (Donnerstag) in seinem deutschsprachigen Angebot.

Weiter heißt es in der Meldung, die sich auf eine Vatikan-Mitteilung vom Mittwoch beruft: "Demnach ist eine halbe Stunde für die Begegnung angesetzt. Es handelt sich um die erste Privataudienz Scholz' beim Papst." Und schließlich: "Damit ist klar, dass der Papst trotz angeschlagenen Gesundheitszustandes an seinem Terminkalender festhalten will."

Die beim Vatikan akkreditierten Journalisten erhielten am Mittwoch Hinweise, wann und wo sie sich im Vatikan einfinden sollen, um die Ankunft des deutschen Bundeskanzlers live mitzuerleben. Bei der Begegnung des Gastes mit dem Papst können sie allerdings - wie bereits seit der Corona-Pandemie üblich - nicht dabei sein.

Am Mittwoch hatte sich der Papst kurzzeitig im Krankenhaus aufgehalten. Nach der Generalaudienz am Vormittag sei er für einige "diagnostische Tests" in ein kirchliches Spital auf der Tiberinsel in Rom gebracht worden, teilte das vatikanische Presseamt mit.

Zuvor hatte der Vatikan am Wochenende bekannt gegeben, dass Franziskus eine "leichte Grippe" habe. Mehrere Privataudienzen am Samstag und am Montag wurden abgesagt. Am Mittwoch empfing der Papst dann in der Früh mehrere armenisch-katholische Bischöfe und absolvierte auch die wöchentliche Generalaudienz. "Ich bin immer noch ein bisschen erkältet", sagte er am Beginn der Veranstaltung und bat die anwesenden Gläubigen mit hörbar belegter Stimme um Entschuldigung dafür, dass er die vorbereitete Katechese nicht selbst hielt, sondern von einem Mitarbeiter verlesen ließ.

Kurze Videobotschaft

Zur Beruhigung der um die Papstgesundheit besorgten Vatikanbeobachter könnte eine kurze Videobotschaft beitragen, die der Papst offenbar am Mittwoch in seiner Wohnung im Vatikan aufgezeichnet hat.

Darin grüßt er laut "Vatican News" eine Vereinigung von Richtern in seinem Heimatland Argentinien und betont die unverzichtbare Rolle des Staates gerade in Krisenzeiten. Möglicherweise handelte es sich um einen Seitenhieb gegen seinen radikal-liberalen Landsmann, Staatspräsident Javier Milei, der den Staat bestenfalls für ein notwendiges Übel hält.

Rätselraten über weitere Termine

Rätselraten herrscht über andere Termine des Papstes. Eine für nächsten Dienstag geplante Begegnung mit römischen Pfarrern, die nicht vom Vatikan angekündigt war, wurde dem Vernehmen nach kurzfristig abgesagt. Unklar ist, ob der Papst am 8. März die Pfarre Pio Quinto unweit des Vatikans besuchen wird. Das Ereignis hatte die Pfarre angekündigt, der Vatikan bestätigte es aber noch nicht.

Ähnlich verhält es sich mit einem Auftritt des Papstes in der vatikanischen Audienzhalle bei einem Kongress über die anthropologischen Grundlagen des Priestertums am 1. März. Dort war ein Grußwort des 87-Jährigen vorgesehen, doch wurde auch dies zunächst nicht vom Vatikan bestätigt.

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