14. März 2024 in Jugend
Damit habe die Kirche nicht gerechnet, schreibt die französische Zeitung „Le Figaro“.
Paris (kath.net/pl) „Die Fastenzeit liegt bei jungen Katholiken voll im Trend.“ Das schreibt „Le Figaro“ in einem erstaunlichen Beitrag. Die Kirche habe nicht damit gerechnet, dass die junge Generation französischer Katholiken die Bedeutung der Fastenpraktiken wieder entdecke. Tägliches Gebet, verschiedene Formen des Opferns und Verzichtens, wie etwa das Fasten von Brot und Wasser oder eine kalte Dusche, aber auch beispielsweise eine Gespräch mit einem einsamen alten Menschen oder einem Obdachlosen – das sind nur einige der Praktiken, die junge Katholiken praktizieren der Seine während der Fastenzeit. „Vatican News“ berichtet in der polnischsprachigen Ausgabe über diesen Beitrag, der beim „Figaro“ leider hinter der Bezahlschranke liegt.
Dieser unerwartete Trend wird einhellig von verschiedenen Pfarrern bestätigt, die von einem Journalisten aus Le Figaro kontaktiert wurden, berichtete „Vatican News“ weiter und erwähnt den Priester Thibaut de Rincquesen, ein ehemaliger akademischer Kaplan an der Sorbonne. Rincquesen weist darauf hin, dass dies Ausdruck des neuen Interesses junger Menschen am Glauben sei, und zwar nicht nur derjenigen, die aus einem katholischen Umfeld kommen. Dieses Jahr lägen in Paris 25 % mehr Anträge für die Erwachsenentaufe als im vergangenen Jahr. In anderen Diözesen sei es ähnlich, sagt der Priester, der derzeit Jugendseelsorger in der Pfarrei Saint-Gerain-des-Prés ist. Er fügt hinzu, dass die junge Generation den kulturellen Zusammenbruch in Frankreich mehr fürchtet als vor Krieg oder Wirtschaftskrise. Sie haben keine Angst vor Extremismus, sondern brauchen einfach eine Identität. Und einer der Wege sei die Wiederentdeckung des Christentums, sagt der französische Priester und fügt hinzu, dass dies auch ein neues Interesse an der Fastenzeit mit sich bringe. In seiner Pfarrei hätten mehrere hundert junge Menschen die Fastenopferkarte unterzeichnet. In seiner Pfarrei aktivierte er ein Fastenprogramm, das auf der amerikanischen Exodus-Methode basiert: Junge Menschen unterschreiben eine Liste mit ihren Vorsätzen, wie zum Beispiel Fasten, Gebet, eine kalte Dusche und ein Treffen mit den Armen. Diese besondere Sache spricht heute junge Menschen an. Sie sehen, dass wohlverstandene Askese ihre Freiheit wiederherstellt. Man sei sich weithin nicht bewusst, wie traurig die jungen Menschen heute sind, weil sie sich nicht von zwei Süchten befreien können: Pornografie und Alkohol. Sie wissen bereits genau, dass sie das nicht glücklich macht, sagt der Priester de Rincquesen.
Diese Tendenz wird auch von Pater bestätigt. Thierry Anne, Jesuit, Leiter eines Exerzitienhauses in Paris. Er stellt fest, dass viele Katholiken versuchen, die Fastenzeit intensiver zu erleben und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Wenn es um Askese und Opfer geht, etwa den Verzicht auf Fernsehen oder die Nutzung des Internets, entwickelt sich dieser Trend seiner Meinung nach seit langem systematisch weiter.
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