2. April 2024 in Deutschland
"Mit Verwunderung stellt die Initiative Maria 1.0 nun aber fest, dass DBK und ZdK in ihrer neuesten Pressemitteilung den unbeirrten Fortgang des synodalen Ausschusses bekannt geben."
Bonn (kath.net/Maria 1.0) Eine Delegation der deutschen Bischöfe war am 22. März in Rom, um über die Fortführung des synodalen Ausschusses zu verhandeln. Aus der gemeinsamen Presseerklärung von Vatikan und DBK geht hervor, dass die deutschen Bischöfe in Zukunft nichts tun werden, was der Ekklesiologie des Zweiten Vatikanums, dem Kirchenrecht oder den Vorgaben der Weltsynode widerspricht. Außerdem muss alles, was „beschlossen" wird, zur Approbation in Rom vorgelegt werden.
Mit Verwunderung stellt die Initiative Maria 1.0 nun aber fest, dass DBK und ZdK in ihrer neuesten Pressemitteilung den unbeirrten Fortgang des synodalen Ausschusses bekannt geben. So wurden bereits sechs Arbeitsgruppen zur Vertiefung der Themen des synodalen Weges eingerichtet, ohne die geringste Erwähnung der vor kurzem stattgefundenen Gespräche mit Rom. Mehr noch: Eine Arbeitsgruppe hat ihre Arbeit schon abgeschlossen. Vier sind anscheinend schon aktiv, sie müssen demnach vor dem Gespräch in Rom eingerichtet worden sein. Ob sie von Rom auch approbiert wurden, bleibt im Dunkeln.
Obwohl die Satzung des synodalen Ausschusses bislang nicht in Kraft getreten ist, wurden bereits Mitglieder der Arbeitsgruppen benannt. „Wie kann es überhaupt sein, dass unter diesen Umständen über den synodalen Weg hinaus Arbeitsgruppen aktiv sind? Haben wir jetzt eine weitere Zwischenstufe erreicht? Zwischen synodalem Weg und synodalem Rat der synodale Ausschuss und zwischen synodalem Weg und synodalem Ausschuss die Arbeitsgruppen?", fragt Clara Steinbrecher, Leitung der Initiative Maria 1.0.
Betrachtet man die Themen näher, so stellt man fest, dass diese exakt die Themen des synodalen Weges wieder aufgreifen: Die „Einbeziehung der Gläubigen in die Bestellung des Diözesanbischofs" etwa wurde explizit untersagt. Der Erzdiözese Paderborn etwa, die plante, sich über das geltende Staatskirchenrecht (welches die Bischofswahl durch das Domkapitel vorsieht) durch Einbeziehung ausgewählter Laien hinwegzusetzen, wurde vor einem Jahr die diesbezügliche rote Karte gezeigt.
Themen wie „geschlechtliche Vielfalt" oder „Frauen in Diensten und Ämtern" sind nicht verhandelbar respektive wurden ausdrücklich Expertenkommissionen anvertraut, welche nicht in Deutschland, sondern in Rom zu suchen sind. „Wir, als Initiative Maria 1.0, würden uns anstelle des dauernden Wiederkäuens längst geklärter Fragen von den deutschen Bischöfen endlich ein Einlenken wünschen", so Steinbrecher weiter.
Es sollte wohl niemanden verwundern, dass die deutschen Bischöfe nicht einmal die Osterfeierlichkeiten abgewartet haben, um klarzustellen, dass sie ihren bisherigen Weg fortführen wollen. Haben manche Kreise nach dem gemeinsamen Treffen zwischen DBK und Vatikan noch hoffnungsvoll von einer Erdung der deutschen Bischöfe gesprochen, so muss man spätestens nach dieser Pressemitteilung wieder einen nüchternen Blick einnehmen. Die Mitglieder der Initiative Maria 1.0 konstatieren: „Die römische Intervention wurde zur Kenntnis genommen, aber ein nennenswerter Einfluss lässt sich derzeit nicht feststellen. Es handelt sich vielmehr um ein Weiter so."
Maria 1.0 ist eine Initiative von Katholiken, besonders von jungen Frauen, die den einen universellen Glauben der Kirche in verschiedenen Spiritualitäten leben. Die Initiative versteht sich als Sprachrohr all jener Katholiken, die die Schönheit und Wahrheit des katholischen Glaubens, wie ihn das Lehramt der Kirche formuliert, bekennen und möchte diesen Glauben medial bekannt machen.
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