5. April 2024 in Prolife
Im Gegensatz zu manchen deutschsprachigen Bischöfen hat man in Osteuropa offenbar keine Berührungsängste mit großen Pro-Life-Veranstaltungen – Website der Bischofskonferenz lädt ein zum bevorstehenden Marsch in Prag. Von Petra Lorleberg
Prag (kath.net/pl) „Am Samstag, den 6. April, findet der Marsch für das Leben statt, der von der Bewegung für das Leben der Tschechischen Republik organisiert wird. Diese gesellschaftliche Veranstaltung möchte zehntausenden Frauen und Familien helfen, die unerwartet ein Kind bekommen und ihm eine Chance geben möchten.“ Mit diesen Worten informiert die von der Tschechischen katholischen Bischofskonferenz (ČBK) verantwortete Website über den bevorstehenden 22. Marsch für das Leben in Prag. Ihren Beitrag hat die Bischofskonferenz im Wortlaut von der Website des Erzbistums Prag übernommen. Sowohl die Bischofskonferenz wie auch die Erzdiözese setzen einen direkten Link zur Website des Marsches für das Leben.
„Mehr als 16.000 ungeborene Kinder kamen im letzten Jahr durch Abtreibung ums Leben. Und das liegt oft nur daran, dass ihre Mütter keine angemessene Hilfe fanden, sie fühlten sich verlassen und ohne Ausweg“, sagt Radim Ucháč, Vorsitzender der „Bewegung für das Leben“. „Der Marsch für das Leben kann eine Herausforderung sein, eine Investition von Zeit, Geld, Komfort (und kostet) ein ruhiges Wochenende. Wir könnten mit Missverständnissen und vielleicht sogar mit Kritik konfrontiert werden. Aber glauben Sie mir, die Teilnahme am Marsch für das Leben ist eine unersetzliche soziale Geste. Es reicht nicht aus, nur die Daumen zu drücken. Ungeplant schwangere Frauen sollten einfach wissen, dass es da draußen bereitwillige Menschen gibt, dass es eine bessere Lösung gibt und dass sie ihr Baby nicht abtreiben müssen. Am besten hilft man einfach.“
In Tschechien wird bedauerlicherweise oft das dritte Kind einer stabilen Ehe zum Abtreibungsopfer. Denn häufig nehmen dann die wirtschaftlichen Sorgen überhand: die Wohnung würde zu klein, man bräuchte ein größeres Auto, um darin drei Kindersitze unterbringen zu können. Nicht zuletzt deshalb steht der diesjährige Marsch für das Leben in Prag unter dem Motto: „Das Beste ist: Einfach helfen!“
Auf der Website für den „Marsch für das Leben Prag“ zeigt sich, dass sich die tschechische katholische Kirche direkt engagiert: Um 11 Uhr ist eine Hl. Messe speziell „für die ungeborenen Kinder, für ihre Eltern und für alle, die ihnen helfen“ geplant. Hierfür haben „aus Kapazitäts- und Sicherheitsgründen“ nur angemeldete Teilnehmer Zutritt. Daraus lässt sich folgern: Es werden – für tschechische Verhältnisse – viele Teilnehmer sowie Gegendemonstranten erwartet.
Die Anwesenheit katholischer Geistlicher beim Marsch für das Leben ist von Anfang an selbstverständlich. 2016 zelebrierte beispielsweise der tschechische Primas Kardinal Dominik Duka das Pontifikalamt im Veitsdom, daran nahmen weitere Bischöfe teil und sogar der damalige stellvertretende Ministerpräsident. Duda nahm auch an der Kundgebung teil. 2011 war der Salzburger Weihbischof Andreas Laun eigens aus Österreich angereist. Der nationale Marsch für das Leben in Prag wird durch weitere Märsche in tschechischen Städten unterstützt.
Für deutsche Bischöfe besteht die nächste Möglichkeit zur Teilnahme an einem Marsch für das Leben bereits am 13. April 2024 in München, beispielsweise wäre für den Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx der Weg zur Teilnahme denkbar kurz, auch eine kurze Stippvisite von ihm wäre bereits hochwillkommen. Der Passauer Bischof Stefan Oster hat zu diesem Marsch fürs Leben in München 2024 bereits ein Grußwort geschrieben. Darin schildert er, dass „der unbedingte Schutz des menschlichen Lebens“ „ein zentrales Anliegen des Christentums“ sei, und er dankt den Teilnehmern sehr: Link zum Grußwort von Bischof Oster auf der Website des Münchner Marsch fürs Leben.
Link zum Beitrag auf der von der Tschechischen Bischofskonferenz verantworteten Website: Pochod pro život 2024
Bild oben (c) Hnutí pro život
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