9. April 2024 in Weltkirche
Generalvikar von Modena: Sensibilität von Gläubigen wurde falsch eingeschätzt - Es müsse geklärt werden, welche Werke der Ausstellung als pornografisch interpretiert werden könnten
Rom (kath.net/KAP) In der norditalienischen Stadt Carpi wird die umstrittene Kunst-Ausstellung "Gratia plena" in der Kirche Sant'Ignazio trotz anhaltenden Protesten fortgesetzt. Ende März hatte ein Mann eines der ausgestellten Kunstwerke mit Farbspray und mit einem Messer beschädigt. Bei dem anschließenden Handgemenge mit dem anwesenden Künstler Andrea Saltini war dieser verletzt worden.
In lokalen Medienberichten war daraufhin zunächst von einer Messerattacke auf den Künstler die Rede gewesen. In anderen Medienberichten heißt es nun, der Mann habe Spraydose und Messer fallenlassen, bevor es zu dem Handgemenge kam. Der Mann ist den Berichten zufolge weiterhin flüchtig.
Unterdessen gab es laut der Lokalzeitung "Gazzetta di Modena" neue Proteste vor der Kirche. Gegner der Ausstellung beteten demonstrativ den Rosenkranz. Unterstützer des Künstlers demonstrierten hingegen für die Kunstfreiheit.
Unterdessen räumte der Generalvikar der Diözese Modena, Ermenegildo Manicardi, in einem Fernsehinterview ein, dass die kirchlichen Ausstellungsmacher offenbar die Sensibilität einiger Gläubiger falsch eingeschätzt hätten.
Angesichts der vorgefallenen Gewalt sei die Lage jetzt "komplex", die Entscheidung für eine Fortsetzung der Ausstellung oder für eine Schließung sei nicht leicht. Es müsse geklärt werden, welche Werke der Ausstellung als pornografisch interpretiert werden könnten. Manicardi beklagte, dass einige Kritiker der Ausstellung den Bischof von Modena "beleidigt und ihm den Tod gewünscht haben".
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