2. Mai 2024 in Deutschland
Der Kardinal erklärt, dass die katholische Kirche über den in den 1990er Jahren erreichten Kompromiss nicht überaus glücklich sei, dann nahm der Erzbischof bei 100.000 ungeborenen, toten Kindern im Jahr das Neusprech-Wort "Befriedung" in den Mund
München (kath.net)
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat am Mittwoch im Münchner Liebfrauendom zur deutschen Debatte um Abtreibung Stellung genommen und Widerstand der katholischen Kirche gegen den „mühsam errungenen Kompromiss“ zum Schwangerschaftsabbruch angekündigt. Die deutsche Links-Regierung möchte eine Neuregelung, laut Marx würde damit der "Schutz des ungeborenen Lebens noch einmal kleiner werden. "Ein abgestuftes Lebensrecht für Ungeborenen, wie könnte das akzeptabel sein? Auf keinen Fall!"
Marx sagte laut Pressemitteilung, er hoffe sehr, dass die Bundesregierung „klug genug“ sei, dass der errungene Kompromiss „nicht wieder aufgelöst“ werde. Seiner Ansicht nach droht andernfalls „ein Kampf in der Gesellschaft über den Schutz des menschlichen Lebens“. Der Kardinal erinnerte daran, dass die katholische Kirche über den in den 1990er Jahren erreichten Kompromiss nicht überaus glücklich sei. Dieser habe jedoch „zur Befriedung beigetragen“. Nach geltender Rechtslage sind Abtreibungen in Deutschland rechtswidrig, aber unter gewissen Voraussetzungen straffrei. Öffentlich debattiert wird, ob Schwangerschaftsabbrüche künftig legal sein sollen. Kardinal Marx erklärte, die aktuelle Regelung behalte sowohl „die Not der Frau“ als auch „das Recht des Kindes auf Leben“ im Blick. Am jüngsten "Marsch für das Leben" in München mit tausenden Teilnehmern nahm Marx übrigens nicht teil, auch sonst wurde er noch nie bei Lebensschutzveranstaltungen gesehen.
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