Abtreibungsverbot bei Herzschlag kann in Florida in Kraft treten

9. Mai 2024 in Prolife


Der Oberste Gerichtshof von Florida hat eine Klage gegen Abtreibungsverbote abgelehnt. Im November hält der Bundesstaat eine Volksabstimmung über ein ‚Recht auf Abtreibung’ ab.


Tallahassee (kath.net/LifeNews/jg)
Nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofes von Florida ist das bereits im April 2023 verabschiedete Abtreibungsverbot bei Herzschlag mit 1. Mai in Kraft treten.

Die Planned Parenthood Federation of America, der größte Anbieter von Abtreibungen in den USA, und andere Abtreibungseinrichtungen hatten gegen ein zuvor in Kraft getretenes Abtreibungsverbot ab der 15. Schwangerschaftswoche geklagt. Bis zur Entscheidung des Obersten Gerichtshofes war damit auch das Abtreibungsverbot bei Herzschlag außer Kraft.

Florida ist in letzter Zeit ein Zentrum für Abtreibungen geworden, da benachbarte Bundesstaaten strengere Abtreibungsverbote in Kraft hatten. Im Jahr 2023 sind mehr als 9.300 Abtreibungen in Florida bei Frauen durchgeführt worden, die ihren Wohnsitz nicht in Florida hatten, sondern aus anderen Bundesstaaten eingereist sind.

Das Abtreibungsverbot bei Herzschlag untersagt Abtreibungen, sobald beim Ungeborenen der Herzschlag festgestellt werden kann, also etwa ab der sechsten Schwangerschaftswoche. Ausnahmen gibt es bei Opfern von Vergewaltigungen, Inzest und Menschenhandel. Diese Vorfälle müssen amtlich dokumentiert sein. Weitere Ausnahmen gibt es, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist und Missbildungen beim Ungeborenen auftreten, sodass es außerhalb des Mutterleibs nicht lebensfähig ist. Eine weitere Ausnahme sind schwerwiegende Risiken für irreversible körperliche Beeinträchtigungen für die Mutter.

Bevor eine Abtreibung unter einer der Ausnahmen durchgeführt werden darf, muss die schwangere Frau ein Ultraschallbild des Ungeborenen sehen. Außerdem gibt es eine 24-stündige Bedenkzeit zwischen der Untersuchung und der Abtreibung, falls kein Notfall vorliegt.

Dasselbe Gesetz sieht 30 Millionen US-Dollar an Hilfen für schwangere Frauen in Krisensituationen und junge Mütter vor. Florida hat 167 Schwangerschaftskrisenzentren, in denen schwangere Frauen und ihre Familien Hilfe und Unterstützung erhalten können.

Laut einer aktuellen Umfrage unterstützen 62 Prozent der Einwohner von Florida das Abtreibungsverbot bei Herzschlag. Nur 22 Prozent unterstützen Abtreibung bis zur Geburt.

Im November werden die Wähler von Florida über einen Verfassungszusatz abstimmen, der ein „Recht auf Abtreibung“ in die Verfassung von Florida aufnehmen soll.

 


© 2024 www.kath.net