Arzt berichtet, wie er Ungeborene bei medikamentösen Abtreibungen rettet

11. Mai 2024 in Prolife


Immer wieder würden Frauen zur Abtreibung gedrängt. Wenn sie nur die erste von zwei Abtreibungspillen nehmen, gibt es relativ gute Chancen, das Baby auf die Welt zu bringen, wenn sich die Schwangere anders entscheidet.


London/Salt Lake City (kath.net/LifeNews/jg)
Der britische Arzt Dr. Dermot Kearney (siehe Foto) hat bei einer Konferenz in Salt Lake City (USA) Ende April die teilnehmenden Ärzte aufgerufen, sich trotz verschiedener Widrigkeiten für den Lebensschutz einzusetzen.

Kearney sprach bei der jährlichen Heartbeat International Conference. Heartbeat ist das größte Netzwerk zur Unterstützung schwangerer Frauen in den USA und leitet das weltweite Netzwerk Abortion Pill Rescue®. Die Mitglieder des Netzwerkes helfen Frauen, welche die erste von zwei Abtreibungspillen genommen haben, sich dann aber anders entscheiden und ihr Kind auf die Welt bringen wollen.

Trotz starker Widerstände ist es Kearney und anderen Ärzten in Großbritannien gelungen, seit 2020 insgesamt 61 Ungeborene vor einer Abtreibung zu bewahren, indem sie Progesteron verabreichen, nachdem die schwangere Frau die erste Abtreibungspille genommen hat, die Mifepristone enthält. Kearney ist selbst Mitglied des Abortion Pill Rescue® Network (APRN).

Er berichtet von einer Erfolgsquote von mindestens 50 Prozent für seine Patientinnen. Eine erfolgreiche Behandlung bedeutet, dass die Schwangerschaft weitergeht und das Baby lebend geboren wird. Nimmt die Frau sowohl Mifepristone als auch Misoprostol (die zweite Abtreibungspille, die einige Tage nach der ersten eingenommen wird), überleben nur 1 bis 2 Prozent der Ungeborenen. Wenn die Schwangere nur Mifepristone nimmt, aber keine Behandlung mit Progesteron erhält, ist der Anteil der Überlebenden bei unter 20 Prozent.

Bevor er selbst mit der Behandlung begonnen hat, wandte sich Kearney 2020 an den britischen National Health Service, das Royal College of Obstetricians and Gynaecologists und das Royal College of General Practitioners und hoffte, die Ärzteverbände würden angesichts der bereits vorhandenen Erfahrungen über die Wirksamkeit die Behandlungsmethode unterstützen. Das taten sie nicht.

Das General Medical Council begann allerdings 2021 ohne sein Wissen mit einer Untersuchung, nachdem das Royal College of Obstetricians and Gynaecologists und die Pro-Abtreibungsorganisation Marie Stopes International ihm standeswidriges Verhalten vorgeworfen hatten. Im schlimmsten Fall hätte das Council Kearney die Zulassung als Arzt entziehen können.

Im Mai 2021 wurde ihm verboten Progesteron im Zusammenhang mit Hilfe nach der Einnahme der ersten Abtreibungspille zu verabreichen, zu verschreiben oder zu empfehlen.

Ein Anwaltsteam brachte Kearneys Fall vor ein Gericht. Im Februar 2022 wurde das Verfahren eingestellt. Es gebe keine Anhaltspunkte für ein standeswidriges Verhalten, gab das Gericht als Begründung an.

Bei seinem Vortrag in Salt Lake City wies Kearney darauf hin, dass schwangere Frauen vom medizinischen Personal immer wieder zu Abtreibungen gedrängt würden. Nach Einnahme der ersten Abtreibungspille würden sie die Abtreibung abbrechen wollen und kämen zu ihm oder zu seinen Ärztekollegen vom APRN.

Mittlerweile würden Abtreibungsärzte, welche Abtreibungspillen verschreiben, ihren Patientinnen immer häufiger ausdrücklich davon abraten, die Abtreibung abzubrechen und zu Dr. Kearney oder seinen Kollegen vom APRN zu gehen. Da aber immer mehr Abtreibungen mit der Abtreibungspille durchgeführt werden, gebe es auch immer mehr Möglichkeiten für ihn und das APRN, sagte Kearney.

 


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