Papst traf Bischöfe von Bosnien und Herzegowina

9. Mai 2024 in Aktuelles


Episkopat um Sarajevos Erzbischof Vuksic berichtete von Lage der Ortskirche - Abwanderung junger Menschen besondere Herausforderung für den Westbalkanstaat - In Medjugorje konzelebrieren täglich über 120 Priester, es kommen sehr viele Gläubige


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die katholischen Bischöfe aus Bosnien-Herzegowina haben sich mit Papst Franziskus über die Lage ihrer Ortskirche und die Abwanderung junger Menschen als besondere Herausforderung für den Westbalkanstaat ausgetauscht. Bei der Begegnung im Vatikan am Montag im Rahmen ihres derzeitigen Ad-limina-Besuchs berichteten die Bischöfe unter der Leitung von Sarajevos Erzbischof Tomo Vuksic dem Kirchenoberhaupt auch von den anhaltenden Folgen der Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren, wie die bosnische katholische Nachrichtenagentur KTA (Dienstag) meldet. Viele Gemeinden hätten sich von Verfolgungen in Kriegszeiten nach wie vor nicht erholt.

Weiteres Thema waren den Angaben zufolge Priester- und Ordensberufungen, deren Zahl wie in anderen Ländern Europas auch in Bosnien und Herzegowina sinkt. Gleichzeitig hoben die Bischöfe den Einsatz zahlreicher Katecheten hervor, die durch Religionsunterricht in Schulen, aber auch im Leben der Pfarrgemeinden einen nachhaltigen Beitrag zum Glaubenswachstum im Alltag und insbesondere bei Kindern und Jugendlichen leisten würden.

Mit dem Papst hätten die Bischöfe zudem über die Situation in Medjugorje gesprochen und die Notwendigkeit, die vielen Gläubigen, die in den bosnischen Wallfahrtsort kommen, seelsorgerisch zu betreuen. Allein im Monat April wurden dort laut der vom Franziskanerorden geführten Pfarre an 150.000 Menschen die Kommunion ausgeteilt, durchschnittlich mehr als 120 Priester konzelebrierten täglich bei den Gottesdiensten.

"Es war ein Dialog in einer sehr freundlichen und angenehmen Atmosphäre, mit Anregungen und Ratschlägen von Franziskus zur pastoralen Organisation, zur Ausbildung der Priester und zur Rolle der Laien in der katholischen Schulbildung", sagte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Vuksic nach der Begegnung mit Franziskus im Gespräch mit Radio Vatikan.

Neben Vuksic nehmen am knapp einwöchigen Ad-limina-Besuch seit Freitag auch Mostars Bischof Peter Palic sowie Diözesanbischof Zeljko Majic und Weihbischof Marko Semren aus der Diözese Banja Luka teil. Im Rahmen des für alle Bischöfe der Weltkirche regelmäßig vorgesehenen Besuches "An den Schwellen" (lateinisch "ad limina") der Apostelgräber in Rom sprechen sie mit den Leitern der vatikanischen Behörden über die Lage der Kirche in ihren Diözesen. Zum Programm der Ad-limina-Besuche gehören auch gemeinsame Gottesdienste in den wichtigsten Kirchen Roms.

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