22. Mai 2024 in Chronik
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wirft der europäischen Politik der letzten Jahre vor, ‚falsche Prioritäten und Strategien’ verfolgt zu haben. Eine ‚andere und bessere EU’ sei aber möglich, betont sie.
Rom (kath.net/jg)
Europa sei „ein müder, unterwürfiger und sogar ein wenig verwöhnter Kontinent, der glaubte, Identität gegen Ideologie, Freiheit gegen Komfort eintauschen zu können, und heute unweigerlich den Preis für seine Entscheidungen zahlt“, sagte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Sie sprach bei einer Versammlung der spanischen Partei Vox, zu der sie über Video zugeschaltet war, berichtet die österreichische Zeitung Die Presse.
Europa befinde sich „in einer Phase großer Unsicherheit und des Niedergangs“, betonte sie. Die europäische Legislaturperiode der Jahre 2019 bis 2024 sei von „falschen Prioritäten und Strategien“ geprägt gewesen. Meloni gibt dafür den europäischen Linksparteien die Schuld. „Während andere politische Kräfte unnatürliche Allianzen mit der Linken unterstützt haben, die zur Durchsetzung der grünen Agenda geführt haben, haben wir immer, oft allein, für eine andere EU gekämpft“, sagte sie.
Eine „andere und bessere Europäische Union als die derzeitige“ sei möglich. Dazu bedürfe es der europäischen Rechtsparteien. Die europäische Linke behaupte, die Rechtsparteien wollten Europa zerstören. Das sei zwar falsch, sagte Meloni, aber eine gute Nachricht. Nur wer etwas zu verbergen habe, lüge. „Und was die Linke vor den Augen der Menschen zu verbergen versucht, ist, dass sie mit ihren verrückten Strategien, ihrem ideologischen Zentralismus, ihrem Mangel an Visionen die Hauptverantwortliche für das Scheitern dieser Europäischen Union ist, eines bürokratischen Giganten, der alle Aspekte unseres Lebens regeln will, ohne sich selbst eine klare geopolitische Mission zu geben“, sagte sie wörtlich.
In ihrer Rede erneuerte Meloni, die auch Präsidentin der Europäischen Konservativen und Reformer (ECR) ist, ihr Bekenntnis zur klassischen Familie und kritisierte die Leihmutterschaft und die Gendertheorie. Wörtlich sagte sie: „Wir werden uns denjenigen widersetzen, die die Familie als Grundpfeiler unserer Gesellschaft in Frage stellen wollen, denjenigen, die die Gendertheorie in den Schulen einführen wollen, denjenigen, die unmenschliche Praktiken wie die Leihmutterschaft fördern wollen.“
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