24. Mai 2024 in Kommentar
Die Österreichische Bischofskonferenz hat ein "Synoden-Papier" veröffentlicht. Befragt dazu wurden offensichtlich weder die Pfarrer noch die Gläubigen - in Deutschland und der Schweiz dürfte es so ähnlich laufen - Eine Analyse von Roland Noé
Linz-Salzburg (kath.net)"
"Ich kann mich nicht erinnern, dass ich da einmal gefragt wurde, außer es wäre was in der Ordinariatspost etwas untergegangen. Aber von der Biko ist sicher nichts gekommen!" Mit solchen und ähnlichen Worten reagierten verschiedene Pfarrer aus Österreich nach einer kleinen kath.net-Umfrage in verschiedenen Diözesen auf das von der Österreichischen Bischofskonferenz verabschiedete Papier zur nächsten Synoden-Tagung in Österreich. "Rückmeldungen aus Diözesen bringen klares Votum für Frauendiakonat und zahlreiche konkrete Vorschläge, um Mitwirken und Mitentscheiden von Laien und Klerus neu zu regeln", heißt es dazu in der offiziellen Meldung der Bischofskonferenz, in der behauptet wurde, dass die Stellung der Frau in der Kirche, die missionarische Ausrichtung der Kirche und mehr innerkirchliche Partizipation für die Kirche in Österreich prioritär im Blick auf die nächste Welt-Synodenversammlung im Oktober in Rom seien. Der Bericht wurde laut der BIKO von einem eingesetzten nationalen Synodenteam unter dem Vorsitz von Erzbischof Franz Lackner erstellt. Behauptet wird, dass Grundlage für den Österreich-Bericht die Rückmeldungen (!) der Diözesen auf den Synthese-Bericht der Weltsynode (SB) im vergangenen Herbst seien. Fakt ist, dass weder Pfarrer noch Gläubige laut kath.net-Rückmeldungen von den eigenen Diözesen gefragt wurden.
So wurde im Österreich-Bericht ein "Frauendiakonat" gefordert, dass aktuell von Papst Franziskus glatt abgelehnt wird. "Während das Frauenpriestertum vereinzelt angesprochen wird, gibt es ein starkes Votum, getragen von Mehrheiten in den Diözesen (inklusive Diözesanleitungen, Linzer Diakone), für die Zulassung von Frauen zum Diakonat." Dabei beruft man sich auf die Bibel und auch auf das 2. Vatikanum, obwohl dies dort gar nicht vorgesehen ist.
Beim Thema "Kirche ist Mission" ist die Rede vom "Mut zum Zeugnis", "persönliche Glaubwürdigkeit" und auch die Fähigkeit, Menschen wertschätzend zuzuhören und auf ihre Bedürfnisse einzugehen, insbesondere in Bezug auf "kritische Menschen". Das dürften Katholiken oder auch Pfarrer, die z.b. in der Corona-Zeit ihre Bischöfe kritisiert haben, weil sie die überzogenen Maßnahmen nicht mitgehen konnten, durchaus anders sehen. Kath.net liegen Schreiben von Diözesen vor, in denen Pfarrer gemaßregelt wurden.
Ein weiteres Thema im "Österreich-Bericht" für die Glaubwürdigkeit einer "synodalen Kirche" ist das Miteinander von Priestern und Laien. Dabei geht es um die kirchlichen Strukturen. "Geweihte und Nichtgeweihte [sollen] in die Entscheidungen auf allen Ebenen der Kirche eingebunden werden". Spannend, nicht einmal bei der Erstellung des "Österreichs-Berichts" wurden die Laien eingeweiht, offensichtlich nicht einmal die eigenen Pfarrer. 99 % der Katholiken durften nicht mitreden, das nennt man dann "synodale Kirche". "Eine Kultur der echten Mitentscheidung, nicht nur der Beratung oder Beteiligung an der Entscheidungsfindung", heißt es weiters. Gut so, dann lasst doch wirkliche Demokratie zu und beginnen wir bei der Abstimmung rund um die "Kirchensteuer". Wie wärs mit einer Umfrage bei den österreichischen Katholiken oder hat man davor Angst?
"Die Anforderungen an Priester heute verlangen nach neuen Formen der Ausübung des priesterlichen Dienstes. Empfohlen wird, die Weihezulassungen zu weiten sowie regionale Lösungen mit Probephasen anzudenken", heißt es dann im Österreich-Bericht weiters. Auch möchte man die Bischofskonferenzen bei der Suche nach Kandidaten für das Bischofsamt mehr einbinden und konfessionsverbindende Ehepaare eucharistische Gastfreundschaft ermöglichen. Wie gesagt: Weder Pfarrer noch Gläubige wurden hier befragt. Auch in Deutschland und in der Schweiz dürfte es übrigens so ähnlich laufen. Man sollte sich dies als Katholik nicht gefallen lassen:
KONTAKT ERZBISCHOF LACKNER (Vorsitzender der öst. Bischofskonferenz)
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