30. Mai 2024 in Weltkirche
Wir dürfen uns als Kirche nicht vor Menschen verschließen, die nicht gläubig sind, sondern müssen lebendige Zeugen sein, sagte der kroatische Priester P. Stjepan Brčina beim Treffen "Jugend versus Kirche"
Zagreb (kath.net / pk) „Wir brauchen Orte, an denen junge Menschen Gott erleben können.“ Das sagte der kroatische Priester und Ordensmann P. Stjepan Brčina bei einem landesweiten Treffen in Zagreb im Seminar der Erzdiözese zum Thema "Jugend versus Kirche", wie das Portal „Bitno.net“ berichtet.
„Wir als Kirche haben versagt, weil wir nicht gelernt haben, den Menschen eine Gotteserfahrung zu ermöglichen. Es ist sehr wichtig, dass junge Menschen den lebendigen Gott persönlich erfahren können“, erklärte der 43-jährige Franziskanerpater, der ein erfahrener Missionar ist und unter anderem Straßenevangelisierungen initiierte.
Viele Menschen hätten Vorurteile gegenüber Gläubigen, sagte Pater Stjepan. „Sie halten sie für Nerds.“ Es sei ein Fehler, wenn gläubige Menschen keine echten Zeugen und Jünger sind, sondern „Frömmigkeit vortäuschen“, denn das mache die Kirche „für junge Menschen unattraktiv“.
Die Welt brauche „wahre und authentische Zeugen“ des Evangeliums; viele Gläubige stünden jedoch am Rande der Kirche und handelten nicht. „Wenn man Gott erlebt, dient man Christus und folgt ihm nach“, betonte der Ordensmann. „Gebt, was ihr habt, vervielfacht Talente und Gaben, damit die Kirche lebendig wird!“, rief er die Anwesenden auf. „Wenn wir uns ständig um uns selbst drehen, werden wir nicht heil.“
Es gäbe heute viele „dysfunktionale und verwundete Familien, die Gott vergessen haben“, merkte P. Stjepan an. „Wir dürfen uns als Kirche nicht vor anderen verschließen, die nicht gläubig sind. Wenn wir verschlossen bleiben, ist es, als wären keiner da. Wir sind ein Wegweiser zu Gott. Vielleicht sind wir das einzige Evangelium, das Menschen jemals lesen werden.“
Wer keine Ahnung vom Glauben habe, werden am besten durch das Zeugnis angesprochen. Am Ende seines Besuchs richtete Pater Stjepan Brčina folgende Botschaft an die Jugendlichen: „Haltet euch an Jesus fest. Habt keine Angst, Jesus euer Herz zu öffnen und eure Beziehung zu Gott zu gestalten. Wenn ihr Veränderung, Freude, Frieden, Glück und Segen wollt, öffnet euch Gott.“
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