Uganda: Vier Millionen feiern Märtyrertag in Afrika

7. Juni 2024 in Weltkirche


Die katholische Kirche boomt: Wo vor 140 Jahren zwei Dutzend Märtyrer starben, blüht heute christliches Leben.


Namugongo (kath.net / pk) Über vier Millionen Menschen versammelten sich am 3. Juni in Uganda zu einer gemeinsamen Messfeier, um den Festtag des heiligen Karl Lwanga und seiner Gefährten zu feiern. Das meldet das „National Catholic Register“. Genau an dem Ort, wo einige der ersten Katholiken Afrikas vor etwa 140 Jahren für ihren Glauben ermordet wurden, zeigten sie, dass der katholische Glaube in Afrika sehr lebendig ist.

König Mwanga hatte im Jahr 1886 Karl Lwanga und 24 junge Konvertiten hinrichten lassen. Ihnen zu Ehren wurde eine Basilika in Namugongo errichtet, etwas außerhalb der Hauptstadt Kampala. Sie waren auch die ersten heiliggesprochenen Märtyrer der afrikanischen Kirche südlich der Sahara.

In Afrika boomt die katholische Kirche: Um das Jahr 1900 hatte sie rund zwei Millionen Mitglieder, hundert Jahre später waren es 236 Millionen. Hier seien „die Wurzeln des katholischen Glaubens in Afrika“, sagte Pater Kizito Sabatia vom Nationalen Priesterseminar von Kenia dem „National Catholic Register“.

Rund 20 Bischöfe und Hunderte von Geistlichen, Ordensfrauen und -männern nahmen an der Liturgie teil, ebenso mehrere Mitglieder des ugandischen Parlaments, Richter des Obersten Gerichtshofs, wichtige Minister und sogar der ugandische Präsident Yoweri Museveni.

Das diesjährige Thema des Märtyrertags stammt aus dem Buch Josua: „Ich und mein Haus werden dem Herrn dienen“ (24,15). Erzbischof Raphael p'Mony Wokorach stand der Messe vor, die in einem Pavillon inmitten eines künstlich angelegten Sees gefeiert wurde, der nur wenige hundert Meter von der Basilika entfernt ist. Einige Teilnehmer saßen in der Arena rund um den Pavillon, die große Mehrheit versammelte sich auf dem bewaldeten Gelände rundum.

Der Prälat der Colomboni-Missionare sagte in seiner Predigt, Josuas Forderung, das jüdische Volk solle „den Weg des Götzendienstes verlassen“, sei bedeutend für die afrikanischen Katholiken von heute. Götzendienst breite sich „wie ein Lauffeuer“ aus und die Kirche müsse darauf reagieren.

Der „Märtyrertag“ war der Höhepunkt einer einwöchigen Feier, die unter anderem mit Pilgerreisen begangen wurde. Zahlreiche Menschen gingen zu Fuß nach Namugongo. Auf einer Etappe, die 485 Kilometer lang war und in Nebbi begann, gingen ein 11-jähriger Junge mit sowie ein 81-jähriger Mann, ebenso zwei Pilger in Rollstühlen.

Eine Frau brachte auf der Pilgerreise ein Kind zur Welt und nannte ihren Sohn Kizitio Raphael – so hieß der jüngste der ugandischen Märtyrer. Viele schliefen nach ihrer Ankunft über Nacht auf dem Gelände der Basilika, während andere weit vor Sonnenaufgang ankamen, um sich einen Platz zu sichern. Nach Angaben der Organisatoren könnte es sich um die bislang größte Menschenanzahl handeln, die zur Feier des „Märtyrertags“ gekommen sei.

 

 

 

A glimpse of what probably over a million people gathered to celebrate the feast day of St. Charles Lwanga and Companions in Uganda looks like. pic.twitter.com/10n4MfB8qN

— Jonathan Liedl (@JLLiedl) June 3, 2024

St. Charles Lwanga and Companions were martyred in Uganda, but they are important patrons for people from throughout Africa and beyond.

There are pilgrims here from Botswana, South Africa, Cameroon, the DRC and other African nations…but also some from Argentina and Australia! pic.twitter.com/2Y2f6rzOFz

— Jonathan Liedl (@JLLiedl) June 3, 2024

 

Foto: (c) Father Don Bosco Anyolla/ACI Africa


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