8. Juni 2024 in Spirituelles
Unzählige Wunder und Heilungen: Antonia Salzano Acutis erzählte im Interview über ihren Sohn Carlo, der bald heiliggesprochen wird. Von Petra Knapp.
Mailand (kath.net / pk) „Die ersten Wunder von Carlo geschahen bei seiner Beerdigung. Da war eine Frau, die Brustkrebs hatte. Sie hatte bereits eine histologische Untersuchung hinter sich, und man hatte ihr gesagt, dass sie bald mit einer Chemotherapie beginnen müsse. Sie betete am Tag der Beerdigungsmesse zu Carlo, und der Tumor verschwand augenblicklich. Schon am Tag von Carlos Beerdigung begannen wir also, Wunder zu sehen.“
Das erzählt Antonia Salzano Acutis, die Mutter des seligen Carlo Acutis (1991-2006), im Interview mit dem „National Catholic Register“ am 29. Mai, wenige Tage, nachdem bekannt wurde, dass Carlo in Kürze heilig gesprochen wird. Seine Ausstellung über eucharistische Wunder habe tausende von Pfarren weltweit erreicht, erzählt die Italienerin. „Wir haben während der Ausstellung Bekehrungen und – unglaublich – sogar Heilungen gesehen!“
Die Heiligsprechung werde in Rom sein, das Datum werde im Juni bekannt gegeben, sagt Acutis. „Es könnte dieses Jahr sein oder während des Jubiläums 2025.“ Das zweite Wunder zur Heiligsprechung betraf eine junge Frau aus Costa Rica, die sich 2022 in Florenz bei einem schweren Fahrradunfall eine Hirnverletzung zuzog. „Ich wusste bereits von diesem Wunder, weil das Heiligsprechungsverfahren verschiedene Phasen hat“, erzählt Carlos Mutter.
Die medizinische Kommission, der etwa 15 Ärzte angehörten, hätten umfassende Untersuchungen angestellt und abgestimmt. „Im Fall von Carlo stimmten alle dafür, dass es ein Wunder war“, weiß die Italienerin. Welche anderen Wunder gab es noch? „Wissen Sie, jeden Tag erhalten wir Nachrichten über mögliche Wunder durch Carlos Fürsprache“, meint Antonia Salzano Acutis.
„Wir hören von Heilungen mit medizinischer Dokumentation aus der ganzen Welt. Wir hören von Wohltaten, Bekehrungen, Gnaden. Die Kirche wählt ein Wunder für die Seligsprechung und eines für die Heiligsprechung aus. Aber es hat viele, viele andere gegeben. Meiner Meinung nach waren einige davon wirklich erstaunlich. Ich kann nicht über sie alle sprechen. Wir hören von Fällen, in denen Leukämie sofort und ohne Chemotherapie geheilt wurde. Die ersten Wunder von Carlo geschahen bei seiner Beerdigung. Da war eine Frau, die Brustkrebs hatte. Sie hatte bereits eine histologische Untersuchung hinter sich, und man hatte ihr gesagt, dass sie bald mit einer Chemotherapie beginnen müsse. Sie betete am Tag der Beerdigungsmesse zu Carlo, und der Tumor verschwand augenblicklich. Schon am Tag von Carlos Beerdigung begannen wir also, Wunder zu sehen.“
Sie selber höre ständig „Nachrichten über Erscheinungen von Carlo bei anderen Menschen, von Heilungen, von Gnaden, von Bekehrungen. Wir sehen das Wirken Gottes durch Carlo als eine aktive Sache“, erzählt Salzano.
„Ich gehe jeden Tag zur Messe. Ich nehme täglich an der eucharistischen Anbetung teil und verbringe Zeit im Gebet. Ich habe das Glück, dass ich nicht sehr viel Schlaf brauche, etwa fünf Stunden pro Nacht. Wenn ich also um 4 Uhr morgens aufwache, nutze ich diese Zeit für das Gebet. Das hilft mir, für Gottes Gegenwart empfänglicher zu sein. Je mehr wir beten, desto mehr spüren wir die Gegenwart und das Wirken Gottes in unserem Leben. Dann lernt man. Je mehr man betet, desto mehr lernt man. Je weniger man betet, desto weniger wird man die Gegenwart Gottes spüren.“
Auf die Frage, warum es für Carlo so wichtig gewesen sei, täglich die Eucharistie zu empfangen, meinte sie: „Carlo war erst sieben Jahre alt, als er seine erste Kommunion empfing. Er schrieb an diesem Tag in ein Notizbuch: ,Immer mit Jesus verbunden sein. Das ist mein Lebensplan.‘ Von diesem Tag an begann er, jeden Tag die Messe zu besuchen und jeden Tag vor oder nach der Messe zur eucharistischen Anbetung zu gehen.“
Carlo habe die eucharistische Anbetung geliebt und immer gesagt: „Wenn wir uns der Sonne zuwenden, werden wir braun ... aber wenn wir in der Eucharistie vor Jesus stehen, werden wir heilig.“
Mit elf Jahren gestaltete Carlo eine Website, wo er eucharistische Wunder weltweit sammelte und beschrieb, etwa das berühmte Wunder in Lanciano, Italien, wo sich die konsekrierte Hostie in Fleisch verwandelte. Medizinische Untersuchungen zeigten, dass es sich um einen Herzmuskel handelte. „Wir wissen, dass die Eucharistie das Herz der Kirche ist, denn sie ist Gott in Person, mitten unter uns“, kommentiert Antonia Salzano Acutis. „Bei all diesen Wundern zeigt uns Jesus sein Herz.“
Als Carlo 2006 starb, habe es weder Facebook noch Twitter gegeben. „Aber Carlos Sprüche waren eine Art von Tweets“, meint seine Mutter und zitiert einige davon: „Glück ist, nicht auf sich selbst zu schauen, sondern auf Gott.“ – „Jeder wird als Original geboren, aber die meisten sterben als Kopie.“
Diese einfachen Sätze „beeindrucken die Menschen mehr als die Abhandlungen der Mystiker“, ist Carlos Mutter überzeugt. „Wir brauchen heute eine Katechese, die dynamischer und wesentlicher ist. Gott ist extrem einfach. Je komplizierter wir sind, desto weiter kommen wir weg von Gott. Je einfacher wir sind, desto näher sind wir Gott. Sicherlich war Carlo extrem einfach in seiner Spiritualität. Es war eine Spiritualität, die für alle ist: Die Sakramente, die Mutter Gottes, der Rosenkranz, das Gebet, das Lesen der Heilige Schrift, die Werke der Nächstenliebe.“
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