7. Juni 2024 in Chronik
Soziale Medien wirken sich negativ aufs Lernen aus und führen zu Verhaltensauffälligkeiten, beklagen Schulvertreter und Lehrer.
Ottawa (kath.net / pk) Eine Reihe von Schulen in Kanada hat erstmals eine Sammelklage gegen Social-Media-Plattformen eingereicht. Das meldet Aleteia. Soziale Medien wie Meta, TikTok und Snapchat machten süchtig, lautet der Vorwurf. Das wirke sich negativ auf die Lernfähigkeit der Kinder aus und führe auch zur Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Problemen.
Die Klage wurde vom Ottawa Catholic School Board (OCSB) eingereicht, es schlossen sich allerdings bereits fast ein Dutzend weitere Schulen an, meldete CTV News Ottawa. Das Ergebnis könnte einen wichtigen Präzedenzfall für ähnliche Klagen in ganz Kanada schaffen.
Der Vorwurf der Schulvertreter lautet, es brauche „massive Ressourcen“, um den Schaden zu bekämpfen, den die „süchtig machenden Eigenschaften“ der sozialen Medien bei ihren Schülern angerichtet hätten. Die Schulen fordern 4,5 Milliarden kanadische Dollar als Entschädigung.
In einer Pressemitteilung der Kanzlei Neinstein LLP, die die Schulen vertritt, wird festgehalten, die Plattformen der sozialen Medien seien so konzipiert, dass eine Abhängigkeit entstehe. Dies beeinflusse die Art und Weise, wie Kinder denken, sich verhalten und lernen, negativ. Die Pädagogen seien alleine gelassen mit den Folgen, was zu massiven Störungen im Unterricht führe.
OCSB-Bildungsdirektor Thomas D'Amico erklärte, Lehrer müssten den Schülern „das Rüstzeug für die Zukunft“ mitgeben. „Wir sind uns jedoch darüber im Klaren, dass Produkte aus den sozialen Medien die Konzentration unserer Schüler beeinträchtigen und die Entwicklung globaler Schlüsselkompetenzen behindern können. Deshalb setzen wir uns für eine sicherere Social-Media-Umgebung für unsere Schüler ein.“
Viele Social-Media-Unternehmen gestatten Minderjährigen den uneingeschränkten Zugang zu ihren Diensten. 91 Prozent der kanadischen Schüler von der Junior High School bis zur High School nutzen täglich soziale Medien, ein Drittel von ihnen schätzungsweise fünf Stunden oder mehr pro Tag.
© 2024 www.kath.net