Irak: Bisher erst 50 christliche Familien zurück in Mossul

9. Juni 2024 in Weltkirche


Vor zehn Jahren eroberte der IS die Metropole im Nordirak - Seit der Rückeroberung verläuft die Rückkehr der Christen nur schleppend


Bagdad (kath.net/KAP) Vor zehn Jahren hat die Terrormiliz IS Mossul erobert. Für die religiösen Minderheiten - Christen, Jesiden oder auch Schiiten - bedeutete dies Flucht oder Tod. 2017 wurde die Stadt von irakischen Truppen und schiitischen Milizen rückerobert. Der Wiederaufbau geht allerdings nur schleppend voran, vor allem auch, was die christliche Präsenz betrifft. Wie das Infoportal "syriacpress" laut dem "Pro Oriente"-Pressedienst (Freitag) berichtet, sind bisher erst 50 christliche Familien dauerhaft nach Mossul zurückgekehrt.

Einst lebten in Mossul zigtausende Christen. Ihre Situation wurde bereits nach dem Einmarsch der USA und ihrer Verbündeten in den Irak 2003 immer schwieriger. Es kam auch schon vor der IS-Machtübernahme immer wieder zu Morden, Entführungen und Vertreibungen von Christen durch Islamisten.

Seit 2017 gibt es Bemühungen, die Christen zur Rückkehr nach Mossul zu motivieren. Dazu gehört auch der Wiederaufbau von Kirchen. Als erste Kirche wurde die chaldäische Pauluskirche nach der Rückeroberung wieder in Betrieb genommen. Der Besuch von Papst Franziskus 2021 in Mossul war dann eine große emotionale Unterstützung für die christliche Minderheit.

Vor wenigen Wochen hat der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako die Kirche "Unserer Lieben Frau von der ewigen Hilfe" in Mossul wieder eingeweiht. Sako sprach dabei von einem außerordentlichen Ergebnis, das die Christen ermutigen könne, in ihre Stadt zurückzukehren. In seiner Predigt unterstrich der Patriarch die "Vorreiterrolle" der Christinnen und Christen beim Aufbau der irakischen Gesellschaft, der Kultur und des Fortschritts im Gouvernement Mossul.

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