10. Juni 2024 in Deutschland
Harsche Kritik an DBK-Bericht zum Synodalen Weg: Kritische Stimmen wurden ausgeschlossen - Regensburger Bischof verwahrte sich gegen Textentwurf des Berichts
Regensburg (kath.net/rn)
Der jüngste Bericht der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der die Einstellungen zum Synodalen Weg in den deutschen Diözesen aufzeigt, stößt auf deutliche Kritik aus kirchlichen Kreisen. Nach Informationen der Katholischen Sonntagszeitung für das Bistum Regensburg (Ausgabe dieser Woche) wird bemängelt, es werde der falsche Eindruck einer Einmütigkeit in Sachen Synodaler Weg erweckt. Diese „Zusammenfassung der Reflexionsberichte“ aus den deutschen Diözesen für Rom schließe kritische Stimmen aus, wie sie etwa aus den Bistümern Regensburg und Passau sowie aus dem Erzbistum Köln bekannt sind.
Auf Seiten der Kritiker wird der Vorgang als öffentliches Ärgernis wahrgenommen. So habe die Diözese Regensburg ihre Inhalte aus dem Bericht zurückgezogen – ein, wie es heißt, bislang einmaliger Vorgang, der kein gutes Licht auf die Verantwortlichen der DBK werfe. Die Zusammenfassung der Berichte aus Deutschland wurde zur Vorbereitung der Synodensitzung in Rom 2024 dorthin gesandt.
Der Textentwurf des Berichts sei aber derart einseitig gewesen, dass sich der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer dagegen verwahrt habe, Ergebnisse aus dem Regensburger Reflexionsbericht dort zu veröffentlichen. Hierbei gehe es nicht um die Inhalte der ursprünglich zitierten Regensburger Beiträge, sondern allein um den Gesamtduktus des DKB-Berichts. Nach gesicherten Informationen aus den kirchlichen Kreisen, die der Katholischen SonntagsZeitung vorliegen, lautet der Kern der Kritik: „Es liegt auf der Hand, dass das Sekretariat der Bischofskonferenz Politik für den Synodalen Weg und seine Inhalte betreibt. Die DBK bringt zentrale Aussagen des Synodalen Wegs vor, ohne auf die Minderheitenposition einzugehen.“
Im ursprünglich eingereichten Bericht aus der Diözese Regensburg hatte es geheißen: „Der Begriff Synodalität scheint zu einem gewissen ,Modebegriff’ geworden zu sein. Insofern ist eine weitere Klärung des Begriffs für die Arbeit in der Pastoral notwendig, damit keine falschen Erwartungen geweckt werden. Es muss Klarheit über den Begriff gewonnen werden – v.a. im Zusammenhang mit der notwendigen Reflexion über die Aufgaben der Amtsträger in einer synodalen Kirche.“
Solche Einschätzungen sucht man nach Meinung der Kritiker im DBK-Bericht vergeblich. Aus dem Regensburger Bericht sollte demnach folgender Satz zitiert werden: „Bestimmte anthropologische Kategorien der kirchlichen Lehre sind in einzelnen Fällen unzureichend und erfordern weitere Untersuchungen und Vertiefungen.“ Dieser vorgesehenen Zitierung war aber eine von den Autoren des DBK-Berichts formulierte Aussage ohne diözesanen Bezug vorgeschaltet: Zur Deutung der Zeichen der Zeit gehöre "auch der lernende Dialog mit den Wissenschaften, etwa den Humanwissenschaften, wenn es darum geht, anthropologische Erkenntnisse und Lehraussagen epistemisch auf der Höhe der Zeit zu halten“. Die Kritiker dieser redaktionellen Vorgehensweise bemängeln, hier werde ein aus dem Zusammenhang gerissener Regensburger Satz in einen Kontext gestellt, der seine ursprüngliche Intention verfehle. Deshalb sei die Erlaubnis zum Abdruck von Passagen des Regensburger Reflexionsberichts zurückgezogen worden.
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