27. Juni 2024 in Weltkirche
Die Gespräche mit den vatikanischen Behörden seien im Gange, er bitte um inständiges Gebet, schreibt der Superior der Gemeinschaft der Missionare der göttlichen Barmherzigkeit in einem Kommunique.
Toulon (kath.net/LifeSiteNews/jg)
Fünf Seminaristen der französischen Gemeinschaft der Missionare der göttlichen Barmherzigkeit warten schon seit ein beziehungsweise zwei Jahren auf ihre Weihe zum Diakon und dann zum Priester. Der Grund für die Verzögerung liegt darin, dass die Gemeinschaft die Liturgie im Alten Ritus feiert.
P. Jean-Raphaël Dubrule, der Superior der Gemeinschaft, hat in einem am 24. Juni veröffentlichten Kommunique folgendes bekannt gegeben: „Nach vielen Diskussionen mit den zuständigen Römischen Autoritäten, geführt von Bischof Touvet, dem ich herzlich für seine starke Unterstützung für unsere Gemeinschaft danke, scheint es so zu sein, dass die Situation nicht nur wegen des Ritus der Ordination sondern auch im Hinblick auf die Möglichkeit der zukünftigen Priester blockiert ist, den Alten Ritus zu feiern.“
Es gebe noch viele offene Fragen seitens der Gläubigen, stellt Dubrule fest. Die Gespräche mit den vatikanischen Behörden seien im Gange, er bitte um inständiges Gebet, schreibt er abschließend.
Die Missionare der göttlichen Barmherzigkeit sind eine Gemeinschaft diözesanen Rechts und als solche mit der Diözese Toulon-Fréjus eng verbunden. Das Bistum war Gegenstand einer apostolischen Visitation auf Anordnung von Papst Franziskus im Februar 2023. Die Statuten der Gemeinschaft waren aber schon vor dem Motu proprio „Summorum pontificum“ von Papst Benedikt XVI. von Rom genehmigt worden. In den Statuten sind die Feiern der Ordination und der Heiligen Messe im Alten Ritus als Teil des Charismas der Gemeinschaft verankert. Den Priestern der Gemeinschaft wurde eine Personalpfarre im Zentrum von Toulon zugewiesen. Sie haben außerdem die Erlaubnis, in einer zentralen Pfarre in Marseille die Alte Messe zu feiern.
Die Missionare der göttlichen Barmherzigkeit sind einmalig in Frankreich, weil sie mit der Zustimmung des Bischofs gegründet worden sind, um neue Priester für seine Diözese heranzubilden mit der Absicht, dass sie die Alte Messe feiern und die vom Bischof im Alten Ritus geweiht werden.
Alle Weihen des Bistums Toulon-Fréjus wurden nur wenige Wochen vor dem Termin im Juni 2022 auf unbestimmte Zeit verschoben. Als Ergebnis der apostolischen Visitation wurde Bischof Rey ein Koadjutor zur Seite gestellt, Bischof François Touvet. Touvet ist unter anderem für den diözesanen Klerus, die Ausbildung der Priester und die religiösen Gemeinschaften verantwortlich. Bischof Rey hat während seiner Amtszeit viele Gemeinschaften in sein Bistum aufgenommen.
Am Ende der Messe anlässlich seiner Installation gab Bischof Touvet bekannt, dass der Vatikan die Weihen im Bistum wieder zugelassen habe. Die Missionare der göttlichen Barmherzigkeit waren davon allerdings ausgenommen. Jetzt ist klar, aus welchem Grund dies geschehen ist.
Die Gemeinschaft ist in das Leben der Diözese Toulon-Fréjus integriert. Abgesehen von einer zweijährigen Formation, die einem Noviziat in einer Ordensgemeinschaft entspricht, treten die Mitglieder in das diözesane Priesterseminar ein. Nach ihrer Weihe sind sie Weltpriester.
Trotz der Verschiebung der Weihen sind im April vier junge Männer der Gemeinschaft beigetreten. Weitere Eintritte werden für September erwartet.
Zu den wichtigsten Charismen der Gemeinschaft gehört neben ihrer Nähe zur Botschaft von Schwester Faustina über die Barmherzigkeit Christi die Mission der Muslime, die an der Südküste Frankreichs einen großen Anteil der Bevölkerung stellen.
Foto: Symbolbild
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