Bischof Voderholzer untersagt Priesterweihen in Zaitzkofen

27. Juni 2024 in Aktuelles


Priesterbruderschaft St. Pius X. weiterhin gegen Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils


Regensburg (kath.net/Bistum Regensburg) Bischof Voderholzer wendet sich erneut mit einem Brief an den Regens des Priesterseminars Herz Jesu der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Zaitzkofen. Die auf der Homepage der Piusbruderschaft für den 29. Juni 2024 angekündigten Diakonen- und Priesterweihen würden unerlaubt gespendet.

Weihen ohne Erlaubnis des Ortsbischofs

Die Piusbruderschaft missachte die notwendigen rechtlichen Bedingungen der römisch-katholischen Kirche für die Weihe (can. 1017 CIC). „Durch dieses Verhalten sehe ich mich erneut genötigt, die Ordnung der Kirche zu schützen und als Ordinarius locidie unerlaubten Weihespendungen wie auch in den vergangenen Jahren für den Bereich der Diözese Regensburg zu untersagen“, so Bischof Voderholzer in seinem Brief.

Bischof hofft auf Rückkehr in die katholische Kirche

Er hoffe, dass die Priesterbruderschaft Pius X. sich zukünftig ehrlich bemühe, zur vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche zurückzukehren. Dies erweise sich eben auch in der Achtung der Normen des Rechts der Kirche.

Nicht die Liturgie spaltet, sondern die Lehre

Die Spaltung der 1969 gegründeten Priesterbruderschaft St. Pius X. von der römisch-katholischen Kirche wurde im Jahr 1988 mit der unerlaubten Weihe von vier Bischöfen durch Erzbischof Marcel Lefebvre vollzogen. Die Priesterbruderschaft weigert sich die volle communio (kirchliche Gemeinschaft) mit dem Papst und den Bischöfen einzugehen.

Dies drückt sich aus in der Ablehnung bestimmter Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils, vor allem im Hinblick auf das Verständnis von Religionsfreiheit, Ökumene und den Umgang mit nicht-christlichen Religionen.

„Dieses tatsächliche Konzil muss verworfen werden“ (Generaloberer der Piusbruderschaft)

Der Generalobere der Priesterbruderschaft macht dies in einem Vortrag zum Abschluss eines theologischen Kongresses am 15. Januar 2022 in Paris folgendermaßen deutlich: „Was das Konzil ausgemacht hat, was das Rückgrat des Konzils ist, das eigentliche Konzil, das ist das Konzil der neuen Messe, das ist das Konzil der Ökumene, das ist das Konzil der Menschenwürde, das ist das Konzil der Religionsfreiheit. (...) Man muss ehrlich sein, dieses tatsächliche Konzil muss verworfen werden.“ (Davide Pagliarani, Die Tradition bewahren und weitergeben, veröffentlicht am 11. Februar 2022 auf: https://fsspx.de/de/news/tradition-bewahren-und-weitergeben-27388)

Feier der tridentinischen Messe auch innerhalb der katholischen Kirche möglich

Die ekklesiologische Selbstisolierung der Priesterbruderschaft hängt nicht mit der Feier der Hl. Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus zusammen, deren Feier auch innerhalb der katholischen Kirche an vielen Orten möglich ist, sondern mit Fragen der Lehre.

Archivfoto (c) Bistum Regensburg


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