Britischer Aufruf zur Erhaltung der Messe in der außerordentlichen Form – Prominente Unterzeichner

3. Juli 2024 in Weltkirche


Berühmter Musiker James MacMillan schreibt in Appell an den Vatikan: „Die traditionelle lateinische Messe ist ein Juwel, das man schätzen muss“


London-Vatikan (kath.net) „Die vollständige Liste der Unterzeichner umfasst Katholiken, Protestanten, Angehörige nichtchristlicher Glaubensrichtungen und Nichtgläubige. Sie repräsentiert ein breites politisches Spektrum und Künstler, die 60 Jahre auseinander geboren wurden. Im Geiste unserer gemeinsamen Menschlichkeit appellieren wir an den Heiligen Stuhl, den Katholiken die kostbare Freiheit zurückzugeben, an der glorreichen Liturgie ihrer Vorfahren teilzunehmen.“ So schließt der Aufruf des britischen Komponisten und Dirigenten James MacMillan, der sich unter dem Titel „Die traditionelle lateinische Messe ist ein Juwel, das man schätzen muss“ für den Erhalt der Liturgie in der außerordentlichen Form einsetzt. Der Brief wendet sich an den Vatikan und wurde von der britischen Tageszeitung „The Times“ veröffentlicht.

Im Appell wird geschildert, dass es „kaum ergreifendere Erlebnisse“ gebe „als den Besuch der traditionellen lateinischen Messe – eine religiöse Feier, deren Mischung aus Feierlichkeit und Intimität sowohl bei Nichtkatholiken als auch bei Katholiken einen tiefen Eindruck“ hinterlasse. „Ihre alten Gesänge haben erhabene Musik von Josquin, Palestrina, Byrd, Haydn, Mozart, Beethoven und Strawinsky inspiriert. Aber sie ist auch wegen ihrer Stille bemerkenswert: Die komplizierten Handlungen des Priesters, der nach Jerusalem blickt, werden von geflüsterten Gebeten begleitet – ‚dem gesegneten Gemurmel der Messe‘, wie Robert Browning es beschrieb.“

Dann stellt der Appell fest: „Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das den Katholiken die Freiheit gab, in ihrer eigenen Sprache zu beten, versuchte eine Fraktion in der Kirche, die traditionelle Messe vollständig zu verbieten. Aus diesem Grund veröffentlichten Schriftsteller und Künstler wie Agatha Christie, Vladimir Ashkenazy, Iris Murdoch und Ralph Richardson 1971 in der Times einen Appell an Rom. Dieser wurde als ‚Agatha-Christie-Brief‘ bekannt, weil Papst Paul VI. offenbar so erschrocken war, als er den Namen der „Königin des Verbrechens“ sah, dass er die alte Messe am Leben ließ.“ Doch habe „in den folgenden Jahrzehnten nahm eine wachsende Minderheit der Katholiken die transzendentale Symbolik dieser unveränderlichen Liturgie“ wahrgenommen.

„2007 erteilte Papst Benedikt XVI. die Erlaubnis, sie überall dort zu feiern, wo sie den Bedürfnissen der Katholiken entsprach. Sie blühte auf. 2021 verbannte Rom die traditionelle lateinische Messe jedoch faktisch aus dem Gemeindeleben.“ Diese Entscheidung sei „ein vernichtender Schlag für die Katholiken der Generation Z“ gewesen, „die in der alten Liturgie ihre spirituelle Heimat gefunden haben. Sie sind verwirrt über die neue Feindseligkeit, der sie ausgesetzt sind – aber jetzt scheint es, als ob noch Schlimmeres bevorsteht. Quellen berichten, dass der Vatikan ein fast vollständiges Verbot der sogenannten ‚Messe aller Zeiten‘ plant.“

Dann wird der Appell sehr kritisch: „Die Tatsache, dass es vatikanische Funktionäre gibt, die sich diesem kleinlichen, spießbürgerlichen Autoritarismus gegenüber ihren eigenen Glaubensbrüdern hingeben, ist für ein nicht-katholisches Publikum schockierend. Glücklicherweise treten kreative Künstler und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erneut in einem Brief an die ‚Times‘ zur Verteidigung der Religionsfreiheit auf. Darunter sind einige wunderbar unterschiedliche und angesehene Namen wie Sir Stephen Hough, Bianca Jagger, AN Wilson, Lord Lloyd-Webber und Dame Kiri Te Kanawa.“

Link zum Beitrag in der „Times“: JAMES MACMILLAN - Traditional Latin Mass is a jewel that must be treasured


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