‚Unlösbare Konflikte’ – Klarissen geben Kloster in Bautzen auf

11. August 2024 in Deutschland


‚Wir stehen hier in der bitteren Erfahrung der Armut des Scheiterns’, schreiben die Nonnen in ihrem Abschiedsbrief. Das Bistum Dresden-Meißen prüft die Weiterverwendung des Gebäudes.


Bautzen (kath.net/jg)
Die Klarissen von der Ewigen Anbetung geben das 1925 gegründete Kloster St. Clara in Bautzen (Sachsen) auf. Das Bistum Dresden-Meißen gibt an, eine „schleichend gewachsene Krise“ und „unlösbare Konflikte“ innerhalb der Gemeinschaft hätten ein Weiterbestehen unmöglich gemacht, berichtet der MDR.

„Viele Monate des Ringens, des Hoffens und Bangens liegen hinter uns. Nun stehen wir an einem Punkt, an dem unvermeidlich das Ende des Klosters der Klarissen von der Ewigen Anbetung in Bautzen bevorsteht. Die Konflikte, die unsere Gemeinschaft haben zerbrechen lassen, vermochten wir nicht zu lösen. Wir stehen hier in der bitteren Erfahrung der Armut des Scheiterns“, heißt es wörtlich im Abschiedsbrief der Schwestern. Es sei auch nicht möglich gewesen, mit dem Konvent an zwei Orten zu leben.

Über den Inhalt der Konflikte ist nichts bekannt.

Derzeit gehören acht Nonnen dem Konvent in Bautzen an. Am 10. August findet ein Abschiedsgottesdienst statt. Dann gehen die fünf noch verbliebenen Schwestern laut Bistum Dresden-Meißen in andere Häuser des Ordens oder verlassen ihn.

Drei Schwestern gehen ins Klarissenkloster Dingolfing (Bayern), eine überlegt, in das Ursprungskloster des Ordens in Troyes (Frankreich) zu wechseln. Die jüngste Nonne will eine Ausbildung beginnen.

Die andere, aus drei Schwestern bestehende Gruppe hatte das Kloster in Bautzen bereits im Herbst 2022 verlassen. 2023 kehrten die drei für wenige Wochen zurück, zogen dann aber in das Kloster der Nazarethschwestern in Goppeln bei Dresden.

Heinrich Timmerevers, der Bischof von Dresden-Meißen, würdigte das Wirken der Schwestern in Bautzen. Sie hätten bescheiden gelebt und seien den Menschen in den fast 100 Jahren, in denen sie im Kloster St. Clara gewirkt haben, beigestanden.

Das Bistum prüft derzeit, wie das Klostergebäude in Zukunft genutzt werden kann, etwa durch einen anderen Orden oder eine geistliche Gemeinschaft.

 


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