Ukraine: Orthodoxe Kirche schafft russische Gedenktage ab

30. Juli 2024 in Weltkirche


Synod der Orthodoxen Kirche der Ukraine hat zwölf Gedenktage aus dem offiziellen Kirchenkalender gestrichen, die laut Beschluss nur lokale Bedeutung für die Russische Orthodoxe Kirche haben


Kiew/Zürich (kath.net/KAP) Der Heilige Synod der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) hat Änderungen am offiziellen Kirchenkalender vorgenommen. Das berichtet der "Nachrichtendienst östliche Kirchen" (NÖK) in seiner aktuellen Ausgabe. Auf Empfehlung der synodalen Kalender-Kommission wurden demnach Gedenktage entfernt, die nur lokale Bedeutung für die Russische Orthodoxe Kirche (ROK) haben. Zugleich wurden Gedenktage für von anderen orthodoxen Lokalkirchen besonders verehrte Heilige eingeführt sowie für Heilige, die ihren Dienst in der Ukraine leisteten.

Insgesamt wurden zwölf Gedenktage aus dem Kirchenkalender gestrichen, zugleich wurden 15 neue Gedenktage eingeführt. Außerdem wurden einige Feiertage umbenannt oder angepasst, und die zweite Woche nach Ostern soll künftig als "Woche des Gedenkens an die Toten" bezeichnet werden.

Unter anderem entschied der Hl. Synod, die am 14. Februar gefeierte Überführung der Reliquien des Märtyrers Großfürst Michail von Tschernigov und des Bojaren Fjodor aus dem Kirchenkalender zu entfernen, weil die Überführung der Reliquien der Heiligen 1578 aus Tschernihiv nach Moskau auf Befehl von Zar Ivan dem Schrecklichen erzwungen worden sei.

Ebenso strich er den Gedenktag der Überführung der Reliquien des Fürsten Vsevolod von Pskov, da es sich um einen lokalen Feiertag - am 22. April - in Pskov zum Gedenken an die Überführung der Reliquien in die Hauptkirche der Stadt handle.
Außerdem wurde der Gedenktag der Ikone der Gottesmutter von Kasan gestrichen, da er einen lokalen Feiertag darstelle, der im Moskauer Reich zum Gedenken an die "Befreiung Moskaus von den Polen" 1612 eingeführt wurde. - Die Verehrung der Ikone wurde in der Vergangenheit oftmals mit militärischen Siegen in Verbindung gebracht.

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