Protest gegen Eröffnungsfeier der Olympiade – christliche Aktivisten in Paris verhaftet

10. August 2024 in Chronik


Die Mitarbeiter von CitizenGO wurden am nächsten Tag freigelassen. Die Organisation bereitet eine Klage gegen Frankreich vor.


Paris (kath.net/jg)
In Paris wurde ein Bus der christlichen Bürgerinitiative CitizenGO angehalten, die Mitarbeiter der Organisation und der Busfahrer vorübergehend festgenommen und verhört. Ihnen wurde vorgeworfen, sie hätten eine unangemeldete Demonstration abgehalten. Offenbar wurde auf die Behörden politischer Druck ausgeübt, damit diese gegen den Bus von CitizenGO einschreiten, schreibt die Organisation in einem Rundbrief.

Die Organisation wollte mit dem Bus, der die Aufschrift „Beendet die Angriffe auf das Christentum“ und ein Bild der umstrittenen Parodie auf die Abendmahlsszene bei der Eröffnungsfeier trug, „ein sichtbares Zeichen gegen die blasphemische Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele setzen“.

Der Bus fuhr ab 9 Uhr vormittags durch Paris und wurde dabei von Dutzenden Polizisten gesehen, ohne dass diese eingriffen. Eine Aktion mit einem Fahrzeug müsse man in Paris nicht anmelden, schreibt CitizenGO. Erst am Nachmittag wurde der Bus von Polizisten angehalten und die Insassen, sechs Mitarbeiter von CitizenGO und der Busfahrer, verhaftet. Sie wurden auf eine Polizeistation gebracht, einer Leibesvisitation unterzogen und verhört. Am nächsten Tag gelang es einem Anwalt von CitizenGO, die Freilassung der festgenommenen Personen zu erwirken. Schließlich entschied die Staatsanwaltschaft, dass es keine Grundlage für eine Anklage gab.

Laut Quellen von CitizenGO ging die Polizei auf Anweisung hochrangiger Politiker gegen den Bus und seine Insassen vor. Nach der Freilassung der Mitarbeiter von CitizenGO und des Busfahrers verlangte die Polizei die Entfernung der Beschriftung von dem Bus. Die Mitarbeiter von CitizenGO weigerten sich, der Bus wurde daraufhin von Polizeimotorrädern aus Paris hinaus begleitet.

CitizenGO bereitet derzeit eine Klage gegen Emmanuel Macron, den Präsidenten von Frankreich, gegen den Generalstaatsanwalt, der offenbar die Verhaftung veranlasst hat und gegen die Gendarmerie vor. Die Organisation ist überzeugt, dass das Vorgehen der Behörden den Gesetzen Frankreichs widersprochen hat.

 

© Foto: CitizenGO

 


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