Indischer Bischof: Die vatikanische Anerkennung macht Marienheiligtum zum „Lourdes des Ostens“

14. August 2024 in Weltkirche


Bischof des. Thamburaj aus Tanjore: Das Dokument des Glaubensdikasteriums „spricht so wertschätzend von Marienheiligtum in Velankanni, dass es fast als so etwas wie ein Lourdes des Ostens wirkt“.


Tanjore (kath.net/pl) Nachdem der Vatikan Anfang dieses Monats die Anerkennung für das Marienheiligtum in Velankanni (südindischer Bundesstaat Tamil Nadu) ausgesprochen hat, äußerte sich ein regionaler Bischof. Der designierte Bischof von Tanjore (ebenfalls Bundesstaat Tamil Nadu), Sagayaraj Thamburaj, schildert, dass er sich über die Anerkennung durch den Vatikan „sehr gefreut“ habe. Gegenüber dem US-amerikanischen katholischen Nachrichtenmagazin „Crux“ sagte er, das Dokument des Glaubensdikasteriums „spricht so wertschätzend von Marienheiligtum in Velankanni, dass es fast als so etwas wie ein Lourdes des Ostens wirkt“. Thamburaj weist hin auf den „glühenden Glaube unserer Leute, die nach Velankanni kommen, und [auf]die enorme Liebe und Achtung, die sie für Mutter Maria empfinden“.

Das Glaubensdikasterium weist in seiner Anerkennung auch darauf hin, dass das Heiligtum auch zu einem beliebten Ziel für Nichtchristen geworden ist, die spirituelle Gnade suchen. Bischof des. Darauf Bezug nehmend erläuterte Thamburaj seinerseits Crux, er schätze das Dokument, weil darin steht, dass zwar Tausende von Menschen anderen Glaubens nach Velankanni kommen, es aber dennoch nicht um Synkretismus gehe. Wörtlich sagte der künftige Bischof: „Ein wichtiger Faktor ist, dass in dem Brief erwähnt wird, dass sowohl Menschen anderen Glaubens wie auch anderer Konfessionen ebenfalls in großer Zahl – in großer Scharen – kommen. Die Menschen kommen ohne Rücksicht auf Kaste, Glaubensbekenntnis oder religiöse Zugehörigkeit, arm und reich, städtisch und ländlich. Jeder wird von Mutter Maria willkommen geheißen, aber nicht nur an besonderen Tagen, sondern das ganze Jahr über pilgern Hunderttausende von Menschen nach Velankanni.“

Thamburaj führte weiter aus, er lehre im Priesterseminar über Missionstheologie und Mission der Kirche. Dort vertrete er, „dass wir den interreligiösen Dialog und die ökumenischen Bemühungen der katholischen Kirche fördern“ sollte. „Christus ist der Weg und das Evangelium sollte bis ans Ende der Welt getragen werden … Nicht alle Götter sind gleich. Nicht alle Religionen sind gleich.“

Hintergrund: In Velankanni sind ungefähr 60 Prozent der Bevölkerung Hindus, sechs Prozent Muslime. Für indische Verhältnisse ist der Anteil der Christen ausgesprochen hoch und beträgt etwas über 30 Prozent. Der katholische Pilgerort wird auch von Hindus und sogar von Muslimen besucht und wertgeschätzt. Velankanni gilt als der wichtigste christliche Wallfahrtsort des gesamten indischen Subkontinents. Allein schon das jährliche elftätige Kirchweihfest zieht regelmäßig etwa zwei Millionen Pilger aus ganz Indien an.

Die schneeweiße neogotische Pilgerkirche wurde 1962 von Papst Johannes XXIII. zur Basilica minor erhoben und muss wegen des Pilgerandrangs immer wieder vergrößert werde. Derzeit hat das riesige Kirchengebäude etwa 10.000 Sitzplätze. Bei Nutzung für Stehplätze kann die Basilika etwa 40.000 Menschen aufnehmen, damit zählt sie zu den wirklich gewaltigen Kirchengebäuden der Christenheit.

Archivfoto: Wallfahrtsbasilika Unserer Lieben Frau von der Gesundheit

Pilger an der Basilika am 10.8.2024

Die Basilika im Dronenflug-Video:  


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