Verfahren gegen Nius-Chefredakteur eingestellt

17. August 2024 in Deutschland


Julian Reichelt hatte ein Symbol des Islamismus bei einem deutschen Fußballnationalspieler kritisiert.


Berlin (kath.net) Die Staatsanwaltschaft Berlin hat das strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen „Nius“-Chefredakteur Julian Reichelt eingestellt. Das berichtet die FAZ. Reichelt hatte auf X ein Foto des Nationalspielers Antonio Rüdiger gepostet, das diesen mit erhobenem rechten Zeigefinger zeigt; er deutete dies als Erkennungszeichen des Islamismus.

Daraufhin erstattete Rüdiger Strafanzeige bzw. der DFB eine Anzeige gegen Reichelt. Diesem wurde vorgeworfen, Volksverhetzung und Beleidigung zu verbreiten. Reichelts Anwältin argumentierte, dass die von Rüdiger verwendete Geste spätestens seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 als islamistischer Gruß verwendet und verstanden werde; auch das Bundesamt für Verfassungsschutz sowie Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) warnen vor der Geste. Der Bundesgerichtshof habe den erhobenen rechten Zeigefinger als „typische IS-Symbolik“ bezeichnet.

„Die Vorwürfe gegen Julian Reichelt waren von Beginn an völlig haltlos und indiskutabel“, erklärte seine Anwältin laut FAZ-Bericht zur Einstellung des Verfahrens. „Die Äußerungen meines Mandanten waren eindeutig von seiner Meinungsfreiheit als Journalist gedeckt. Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft ist richtig und wichtig, weil sie eben diese Meinungsfreiheit als essentielles Grundrecht in unserem Rechtsstaat schützt und achtet.“

Foto: (c) ServusTV


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