Für einen Aufbruch aus der Eucharistie

19. August 2024 in Kommentar


Es geht um die Stärkung des Glaubens und der Vernunft. Die Eucharistie – die Förderung von Feier und Anbetung – steht dabei im Mittelpunkt. Die Früchte sind erstaunlich. Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Die Bischöfe von Nigeria haben sich mit liturgischen Unregelmäßigkeiten und extremen Abweichungen von liturgischen Normen befasst und festgestellt, dass „jeder Priester, der es auf sich nimmt, von diesen Normen abzuweichen, sich eines schweren Verrats an seiner heiligen Pflicht schuldig macht und die Gläubigen in die Irre führt“. Die Kirche, so die Bischöfe weiter, habe uns klare Richtlinien gegeben, wie die Liturgie zu feiern sei, und diese müssten ohne Ausnahme befolgt werden. „Die Treue zu den Gesetzen der Kirche“, betonten die Hirten, „ist nicht fakultativ – sie ist obligatorisch. Die Gläubigen verdienen nichts Geringeres als die wahre und ehrfürchtige Feier der Geheimnisse unseres Glaubens.“ Beeindruckend, oder? Zuerst wollte ich folglich titeln: „Wider die liturgischen Wildsauereien“, doch dann erinnerte ich mich an ein Wort, das mir Kardinal Meisner einmal sagte: Ihr müsst immer „pro“ sein, nie „contra“. Also: Pro Eucharistia!

Nigeria, das sollte man hier berücksichtigen, ist trotz starker Verfolgung von Christen, eines der Länder der Welt, in der die Kirche mit am stärksten wächst. Natürlich wächst damit auch Aberglaube und Schwarmgeisterei. In diesen Kontext sollte die Stellungnahme der Bischöfe eingeordnet werden. Es kann nicht darum gehen, diese Stellungnahme eins zu eins auf Europa zu übertragen, vielmehr gilt es, sich klarzumachen, dass die nigerianischen Bischöfe sehr klar sehen, dass die Liturgie der Kirche Heil und Gnaden vermittelt. Sie steht nicht im Belieben des einzelnen Zelebranten.

In Deutschland, etwas weiter gefasst, im deutschsprachigen Raum wurden diese Diskussionen vor rund zwanzig Jahren recht intensiv geführt. Insider erinnern sich sicher noch an Bloggerschlachten wider die liturgischen Missbräuche. Seien es erfundene Tages- und Hochgebete, seien es Laien- oder Dialogpredigten, veränderte Einsetzungsworte, sogenannte liturgische Tänze und vieles andere mehr. Man hätte sich damals eine Intervention von Seiten der Bischöfe sehr gewünscht. Rom half, so gut es ging. Die Diskussionen sind verebbt. Die Dialogpredigten führt inzwischen der Vorsitzende der DBK beim Katholikentag und auf dem Synodalen Weg. Munter getanzt wird auch bei allerlei Pontifikal- und sonstigen Ämtern. Gruseln ausdrücklich erlaubt. Gestern also standen wir am Abgrund, heute sind wir längst einen Schritt weiter.

Dieser Schritt weiter äußert sich vor allem in einem drastischen Relevanzverlust der Kirche. Wer als gläubiger, praktizierender Katholik noch die Heilige Messe aufsucht, hat sich zumeist ohnehin längst mobilisiert und ermächtigt, dorthin zu gehen, wo es mindestens auszuhalten ist. Man verlangt ja gar nicht so viel, einfach nur eine Messe rite et recte. Die Predigt lässt sich zur Not wegmeditieren und bei woken Fürbitten gehen die Ohren auf Durchzug. Auf den (unliturgischen) Gruß vor dem Segen: „einen schönen Sonntag“ kann man gerne laut und vernehmlich mit „und mit deinem Geiste“ antworten. So viel Humor darf man Gott zutrauen. Und so viel Toleranz ist inzwischen gewachsen, wenn der Rest in Ordnung ist. Ein kleiner Tipp: Der neue Backstein … Blödsinn … Das neue Gotteslob, wollte ich schreiben, enthält den Ablauf der Heiligen Messe (auch in Latein). Ein paar Texte fehlen, darunter drei von vier Hochgebeten, die fehlenden Texte drucke man selber aus, lege die Zettel ein und schwupps, lässt sich die Messe so beten, wie sie die Kirche feiert. Messbuch-Apps mit tagesaktuellen Texten gibt es ebenfalls inzwischen.

Lateinisches Confiteor während der nicht enden wollenden „Einführung in die Messe“? Kein Problem. In vielen Fällen bin ich schon mit dem Gloria fertig, wenn Hochwürden denn geruhen die Messe zu beginnen. Vorteil eins: Ich kann dann alle Lieder mitsingen. Vorteil zwei: Ich muss mich über den Schwachsinn, den die meisten Priester meinen zu Beginn der Messe absondern zu müssen nicht aufregen.

Tatsächlich ist diese Art der liturgischen Notwehr eine Frucht aus den ansonsten fruchtlosen Diskussionen kurz nach dem Milleniumswechsel um liturgische Missbräuche erwachsen. Mangels Verbündeten in Rom und Mangels generellem liturgischem Interesse im laufenden Pontifikat bleibt einem nichts anderes übrig. Wer die Alte Messe mag und eine in erreichbarer Nähe hat, ist klar im Vorteil. Diese Zwischenbemerkung sei erlaubt. Auf dem platten Land gilt dies meistens nicht. Hier darf man zuweilen froh sein, wenn ein halbwegs akzeptabler Zelebrant erreichbar ist. Was bei uns im Lande – nicht zuletzt wegen der vorwiegend synodalistisch ausgerichteten Bischöfen – wirklich prekär ist, zeigt sich in anderen Ländern, siehe das obige Beispiel Nigeria, ganz anders. In Frankreich geht die Kirche seit Jahren mit eindrucksvollen Missionskongressen in die Offensive. Hier stehen natürlich auch die Eucharistie und die Anbetung im Mittelpunkt. Übrigens spielt gerade bei Mission neben der Feier und der Anbetung der Eucharistie auch immer der Lobpreis eine große Rolle. Musik – durchaus Musik, die dem Zeitgeschmack entspricht – spricht die Herzen der Menschen an und öffnet sie für die Botschaft. Jeder Organist weiß, dass ein gut gespieltes Konzert mehr Herzen erreicht als die beste Predigt. Es darf dabei eben nicht stehen bleiben, das zeigt das Beispiel Nigeria. Aufbrüche und Bekehrungen kennen – das wusste schon Paulus – die Schattenseite Aberglaube und Schwarmgeisterei. Katechese, die hoch verachtete und in Deutschland vielgescholtene, ist gerade der Schlüssel, der den Glauben an den Verstand rückbindet. Glaube und Vernunft gehören zusammen. Die Eucharistische Anbetung ist die tiefste Form des Glaubens und zugleich ungeheuer vernünftig. Was könnte vernünftiger sein, als Zeit in Gegenwart des Allerhöchsten zu verbringen?

In Deutschland hatten wir vor elf Jahren einen solchen Höhepunkt der Eucharistie. Es war der Nationale Eucharistische Kongress in Köln im Jahr 2013. Linkskatholiken verunglimpften diesen Kongress als „Meisners Abschiedsparty“. In der Tat hatte sich der damalige Erzbischof von Köln dafür wirklich stark gemacht, und er hatte zahlreiche Widerstände zu überwinden. Nach anfänglicher Kritik zeigten sich damals die Bischöfe so beeindruckt, dass es eine – sehr leichtfertige – Zusage gab, künftig alle zehn Jahre einen Eucharistischen Kongress zu feiern. Schon damals gab es genügend Stimmen, die fest überzeugt waren, dass dies nicht gelingen würde. Wie soll man, wenn man das „ZdK“ als einzigen Partner aus dem Kreis der katholischen Laien akzeptiert, so etwas wie einen Eucharistischen Kongress hinbekommen?

Wie es geht, das hat uns in diesem Jahr die Kirche in den USA gezeigt. Der dortige Nationale Eucharistische Kongress wurde in einem dreijährigen Prozess der Vertiefung der Eucharistischen Frömmigkeit und mit vier mehrwöchigen Eucharistischen Prozessionen durch mehrere Bundesstaaten vorbereitet. Die eigentliche Feier vom 17. bis 21. Juli in Indianapolis zeigte uns die Kraft einer Kirche, die sich auf den Weg der Erneuerung aus der Eucharistie macht. Nun muss man dabei die Größe der USA mit in Betracht ziehen, aber eine feierliche Prozession mit 50.000 Teilnehmern durch Indianapolis ist ein Statement, das für sich steht. Zur 2000-jährigen Feier von Leiden, Tod und Auferstehung Christi, im Jahr 2033 haben die US-Bischöfe den nächsten Eucharistischen Kongress in den USA zugesagt. Wir werden sehen, ob die Bischöfe dort im Gegensatz zu unseren Bischöfen ihr Wort halten. Vielleicht gelingt es ja auch in Deutschland, statt nach zehn Jahren nach 20 Jahren wieder einen Eucharistischen Kongress zu bekommen. Wer kann schon sagen, was passiert, wenn der endgültige Crash des Synodalen Weges nicht mehr zu bestreiten und nicht mehr wegzureden ist. Wenn das passiert, wird auch endlich das umstrittene „ZdK“ Geschichte sein und vielleicht einer Laienvertretung Platz machen, die sich einer Erneuerung der Kirche in Deutschland aus der Eucharistie nicht mehr in den Weg stellt.

Es gibt genügend Pfarrer, die Zeugnis geben können, was passiert, wenn sie in ihren Gemeinden die Anbetung fördern oder gar mutig genug sind eine echte ewige (24/7) Anbetung zu ermöglichen. Die geistlichen Früchte sind in der Tag sehr beeindruckend. Angefangen von eine Zunahme des sakramentalen Glaubenslebens über eine Stärkung der Caritas bis hin zu einer Zunahme der persönlichen Heiligung der Gläubigen in den Gemeinden. Und nein, es bricht nicht der Himmel an, es bleibt die gebrochene Natur des Menschen, aber in dieser Wirklichkeit beginnt die Gnade Gottes zu wirken, wenn wir ihn lassen. Vielleicht finden sich auf dem Weg der „Divine Renovation“ (divinerenovation.org) oder auf anderen Wegen Priester, die sich auf den Weg der Erneuerung der Kirche aus der Eucharistie einlassen können. Unser Land kann diese Gnade gerade sehr gut gebrauchen.

Bild oben: Ein Priester verehrt das Allerheiligste in der Monstranz mit Weihrauch. Aus der Eucharistie wird sich die Kirche erneuern. -- Foto: Pixabay

Für einen Aufbruch aus der Eucharistie

Es geht um die Stärkung des Glaubens und der Vernunft. Die Eucharistie – die Förderung von Feier und Anbetung – steht dabei im Mittelpunkt. Die Früchte sind erstaunlich. Der Montagskick von Peter Winnemöller

Die Bischöfe von Nigeria haben sich mit liturgischen Unregelmäßigkeiten und extremen Abweichungen von liturgischen Normen befasst und festgestellt, dass „jeder Priester, der es auf sich nimmt, von diesen Normen abzuweichen, sich eines schweren Verrats an seiner heiligen Pflicht schuldig macht und die Gläubigen in die Irre führt“. Die Kirche, so die Bischöfe weiter, habe uns klare Richtlinien gegeben, wie die Liturgie zu feiern sei, und diese müssten ohne Ausnahme befolgt werden. „Die Treue zu den Gesetzen der Kirche“, betonten die Hirten, „ist nicht fakultativ – sie ist obligatorisch. Die Gläubigen verdienen nichts Geringeres als die wahre und ehrfürchtige Feier der Geheimnisse unseres Glaubens.“ Beeindruckend, oder? Zuerst wollte ich folglich titeln: „Wider die liturgischen Wildsauereien“, doch dann erinnerte ich mich an ein Wort, das mir Kardinal Meisner einmal sagte: Ihr müsst immer „pro“ sein, nie „contra“. Also: Pro Eucharistia!

Nigeria, das sollte man hier berücksichtigen, ist trotz starker Verfolgung von Christen, eines der Länder der Welt, in der die Kirche mit am stärksten wächst. Natürlich wächst damit auch Aberglaube und Schwarmgeisterei. In diesen Kontext sollte die Stellungnahme der Bischöfe eingeordnet werden. Es kann nicht darum gehen, diese Stellungnahme eins zu eins auf Europa zu übertragen, vielmehr gilt es, sich klarzumachen, dass die nigerianischen Bischöfe sehr klar sehen, dass die Liturgie der Kirche Heil und Gnaden vermittelt. Sie steht nicht im Belieben des einzelnen Zelebranten.

In Deutschland, etwas weiter gefasst, im deutschsprachigen Raum wurden diese Diskussionen vor rund zwanzig Jahren recht intensiv geführt. Insider erinnern sich sicher noch an Bloggerschlachten wider die liturgischen Missbräuche. Seien es erfundene Tages- und Hochgebete, seien es Laien- oder Dialogpredigten, veränderte Einsetzungsworte, sogenannte liturgische Tänze und vieles andere mehr. Man hätte sich damals eine Intervention von Seiten der Bischöfe sehr gewünscht. Rom half, so gut es ging. Die Diskussionen sind verebbt. Die Dialogpredigten führt inzwischen der Vorsitzende der DBK beim Katholikentag und auf dem Synodalen Weg. Munter getanzt wird auch bei allerlei Pontifikal- und sonstigen Ämtern. Gruseln ausdrücklich erlaubt. Gestern also standen wir am Abgrund, heute sind wir längst einen Schritt weiter.

Dieser Schritt weiter äußert sich vor allem in einem drastischen Relevanzverlust der Kirche. Wer als gläubiger, praktizierender Katholik noch die Heilige Messe aufsucht, hat sich zumeist ohnehin längst mobilisiert und ermächtigt, dorthin zu gehen, wo es mindestens auszuhalten ist. Man verlangt ja gar nicht so viel, einfach nur eine Messe rite et recte. Die Predigt lässt sich zur Not wegmeditieren und bei woken Fürbitten gehen die Ohren auf Durchzug. Auf den (unliturgischen) Gruß vor dem Segen: „einen schönen Sonntag“ kann man gerne laut und vernehmlich mit „und mit deinem Geiste“ antworten. So viel Humor darf man Gott zutrauen. Und so viel Toleranz ist inzwischen gewachsen, wenn der Rest in Ordnung ist. Ein kleiner Tipp: Der neue Backstein … Blödsinn … Das neue Gotteslob, wollte ich schreiben, enthält den Ablauf der Heiligen Messe (auch in Latein). Ein paar Texte fehlen, darunter drei von vier Hochgebeten, die fehlenden Texte drucke man selber aus, lege die Zettel ein und schwupps, lässt sich die Messe so beten, wie sie die Kirche feiert. Messbuch-Apps mit tagesaktuellen Texten gibt es ebenfalls inzwischen.

Lateinisches Confiteor während der nicht enden wollenden „Einführung in die Messe“? Kein Problem. In vielen Fällen bin ich schon mit dem Gloria fertig, wenn Hochwürden denn geruhen die Messe zu beginnen. Vorteil eins: Ich kann dann alle Lieder mitsingen. Vorteil zwei: Ich muss mich über den Schwachsinn, den die meisten Priester meinen zu Beginn der Messe absondern zu müssen nicht aufregen.

Tatsächlich ist diese Art der liturgischen Notwehr eine Frucht aus den ansonsten fruchtlosen Diskussionen kurz nach dem Milleniumswechsel um liturgische Missbräuche erwachsen. Mangels Verbündeten in Rom und Mangels generellem liturgischem Interesse im laufenden Pontifikat bleibt einem nichts anderes übrig. Wer die Alte Messe mag und eine in erreichbarer Nähe hat, ist klar im Vorteil. Diese Zwischenbemerkung sei erlaubt. Auf dem platten Land gilt dies meistens nicht. Hier darf man zuweilen froh sein, wenn ein halbwegs akzeptabler Zelebrant erreichbar ist. Was bei uns im Lande – nicht zuletzt wegen der vorwiegend synodalistisch ausgerichteten Bischöfen – wirklich prekär ist, zeigt sich in anderen Ländern, siehe das obige Beispiel Nigeria, ganz anders. In Frankreich geht die Kirche seit Jahren mit eindrucksvollen Missionskongressen in die Offensive. Hier stehen natürlich auch die Eucharistie und die Anbetung im Mittelpunkt. Übrigens spielt gerade bei Mission neben der Feier und der Anbetung der Eucharistie auch immer der Lobpreis eine große Rolle. Musik – durchaus Musik, die dem Zeitgeschmack entspricht – spricht die Herzen der Menschen an und öffnet sie für die Botschaft. Jeder Organist weiß, dass ein gut gespieltes Konzert mehr Herzen erreicht als die beste Predigt. Es darf dabei eben nicht stehen bleiben, das zeigt das Beispiel Nigeria. Aufbrüche und Bekehrungen kennen – das wusste schon Paulus – die Schattenseite Aberglaube und Schwarmgeisterei. Katechese, die hoch verachtete und in Deutschland vielgescholtene, ist gerade der Schlüssel, der den Glauben an den Verstand rückbindet. Glaube und Vernunft gehören zusammen. Die Eucharistische Anbetung ist die tiefste Form des Glaubens und zugleich ungeheuer vernünftig. Was könnte vernünftiger sein, als Zeit in Gegenwart des Allerhöchsten zu verbringen?

In Deutschland hatten wir vor elf Jahren einen solchen Höhepunkt der Eucharistie. Es war der Nationale Eucharistische Kongress in Köln im Jahr 2013. Linkskatholiken verunglimpften diesen Kongress als „Meisners Abschiedsparty“. In der Tat hatte sich der damalige Erzbischof von Köln dafür wirklich stark gemacht, und er hatte zahlreiche Widerstände zu überwinden. Nach anfänglicher Kritik zeigten sich damals die Bischöfe so beeindruckt, dass es eine – sehr leichtfertige – Zusage gab, künftig alle zehn Jahre einen Eucharistischen Kongress zu feiern. Schon damals gab es genügend Stimmen, die fest überzeugt waren, dass dies nicht gelingen würde. Wie soll man, wenn man das „ZdK“ als einzigen Partner aus dem Kreis der katholischen Laien akzeptiert, so etwas wie einen Eucharistischen Kongress hinbekommen?

Wie es geht, das hat uns in diesem Jahr die Kirche in den USA gezeigt. Der dortige Nationale Eucharistische Kongress wurde in einem dreijährigen Prozess der Vertiefung der Eucharistischen Frömmigkeit und mit vier mehrwöchigen Eucharistischen Prozessionen durch mehrere Bundesstaaten vorbereitet. Die eigentliche Feier vom 17. bis 21. Juli in Indianapolis zeigte uns die Kraft einer Kirche, die sich auf den Weg der Erneuerung aus der Eucharistie macht. Nun muss man dabei die Größe der USA mit in Betracht ziehen, aber eine feierliche Prozession mit 50.000 Teilnehmern durch Indianapolis ist ein Statement, das für sich steht. Zur 2000-jährigen Feier von Leiden, Tod und Auferstehung Christi, im Jahr 2033 haben die US-Bischöfe den nächsten Eucharistischen Kongress in den USA zugesagt. Wir werden sehen, ob die Bischöfe dort im Gegensatz zu unseren Bischöfen ihr Wort halten. Vielleicht gelingt es ja auch in Deutschland, statt nach zehn Jahren nach 20 Jahren wieder einen Eucharistischen Kongress zu bekommen. Wer kann schon sagen, was passiert, wenn der endgültige Crash des Synodalen Weges nicht mehr zu bestreiten und nicht mehr wegzureden ist. Wenn das passiert, wird auch endlich das umstrittene „ZdK“ Geschichte sein und vielleicht einer Laienvertretung Platz machen, die sich einer Erneuerung der Kirche in Deutschland aus der Eucharistie nicht mehr in den Weg stellt.

Es gibt genügend Pfarrer, die Zeugnis geben können, was passiert, wenn sie in ihren Gemeinden die Anbetung fördern oder gar mutig genug sind eine echte ewige (24/7) Anbetung zu ermöglichen. Die geistlichen Früchte sind in der Tag sehr beeindruckend. Angefangen von eine Zunahme des sakramentalen Glaubenslebens über eine Stärkung der Caritas bis hin zu einer Zunahme der persönlichen Heiligung der Gläubigen in den Gemeinden. Und nein, es bricht nicht der Himmel an, es bleibt die gebrochene Natur des Menschen, aber in dieser Wirklichkeit beginnt die Gnade Gottes zu wirken, wenn wir ihn lassen. Vielleicht finden sich auf dem Weg der „Divine Renovation“ (divinerenovation.org) oder auf anderen Wegen Priester, die sich auf den Weg der Erneuerung der Kirche aus der Eucharistie einlassen können. Unser Land kann diese Gnade gerade sehr gut gebrauchen.

 

Bild oben: Ein Priester verehrt das Allerheiligste in der Monstranz mit Weihrauch. Aus der Eucharistie wird sich die Kirche erneuern. -- Foto: Pixabay


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