Mit dem Schnorchel zur Madonna

8. September 2024 in Weltkirche


Mitten in der Karibik findet sich in eine Madonnenfigur in einem Naturbecken im Meer: „La Virgen del Valle“. Von Petra Knapp.


Caracas (kath.net / pk) Man findet sie am Meeresgrund, nachdem man mit  dem Flugzeug von Caracas nach Gran Roque Island geflogen ist, dann per Boot zur Inselgruppe der Francisqui Keys fährt und schließlich von Cayo Francisqui de Arriba noch einen dreiminütigen Fußweg zurück gelegt hat: Eine Madonnenfigur unter Wasser, die „Virgen del Valle“.

Ein Video, das ChurchPOP veröffentlichte, präsentiert die wunderschöne Marienstatue, die groß wie ein kleiner Erwachsener ist und aus Bronze gefertigt. Sie steht am Meeresgrund, ist von Algen bewachsen und wird von bunten Fischen und Tauchern neugierig beäugt. Zu finden ist sie auf Los Roques in Venezuela, ein von Touristen begehrter Ort.

Wie kam nun die Statue ins Wasser? 2013 platzierte sie Armando Laguna Laguna mit einem Team von Tauchern dort, heißt es im Video. Sie wird auch die „Virgen de los Pescadores“ genannt und ist nicht nur bedeutsam für Fischer und Schnorchler, sondern auch ein Anziehungspunkt für die Einheimischen.

„Ich bin in Los Roques geboren, und ich habe der Virgen del Valle 50 Jahre geweiht“, erzählt eine Frau aus Venezuela in dem Video. „Jedes Mal, wenn ich die Virgen del Valle um etwas bitte, scheint es, dass sie mich hört.“ Sie erzählt auch von einem Wunder, das passiert sei: Einige Jungen hätten draußen am Meer gefischt, und das Boot sei gekentert. „Sie haben gebetet, gebetet und nochmal gebetet, und sich an die Virgen del Valle geklammert, und sie hat sie zurückgebracht, und als sie ankamen, erzählten sie, es sei die Virgen del Valle gewesen, die sie gerettet habe.“

Die Marienverehrung hat an diesem Ort in Venezuela eine lange Tradition, berichtet „Vatican News“. Als die Spanier im 16. Jahrhundert die Stadt Nueva Cádiz auf der Insel Cubagua gründeten, stellten sie diese unter den Schutz der Muttergottes. Eine Statue der Unbefleckten Empfängnis wurde angebracht. Als zehn Jahre später, am 25. Dezember 1541, ein Hurrikan die Stadt zerstörte, blieb die Statue heil.

Sie wurde später auf eine andere Insel gebracht, wo sie in einem Tal, umgeben von Hügeln und Bergen aufbewahrt wurde. Dieser Ort gab der Madonna schließlich den Namen „Virgen del Valle“. Am 8. September feiert man in Venezuela den Festtag der „Virgen del Valle“. Sie ist die Patronin der Fischer und des östlichen Venezuelas.


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