Studie zweifelt an Sicherheit und Datengrundlage von Abtreibung

7. September 2024 in Prolife


US-Forscher: Lebensschutz-Gesetze führen nicht zu höherer Müttersterblichkeit – Tötung von ungeborenen Kindern ohne medizinischen Nutzen für Verringerung von Geburtsrisiken.


Washington/Wien (kath.net/ KAP)
Zweifel an bisherigen Annahmen zur Sicherheit von Tötungen an ungeborenen Kindern haben US-Forscher in der Fachzeitschrift Medical Research Archives erhoben. Die Müttersterblichkeit nach einer Abtreibung ist ihren Analysen zufolge deutlich höher als nach einer Geburt - genau im Gegensatz zu Aussagen, die in der Debatte über Abtreibung im Umlauf sind. Letztere beriefen sich auf Studien, bei denen bestimmte Daten ausgeklammert und Schlüsse falsch gezogen würden, legen Wissenschaftler der University of North Carolina laut einem Bericht des Wiener IMABE-Instituts dar. Gesetze zum Schutz des Lebens führen ihren Erkenntnissen zufolge jedenfalls nicht zu höherer Müttersterblichkeit, und den behaupteten hohen medizinischen Nutzen von Abtreibungen für die Verringerung von Geburtsrisiken gebe es nicht.
In der besonders in den USA geführten Diskussion um Müttersterblichkeit dominiert bisher die These, dass in jenen US-Bundesstaaten, die dem Schutz des Ungeborenen gesetzlich einen höheren Stellenwert einräumen, die Zahl der rund um die Schwangerschaft verstorbenen Mütter wegen nicht fachgerecht durchgeführten Abtreibungen ansteigt. Besonders beruft man sich dabei auf die behauptete starke Zunahme der Häufigkeit von Müttersterblichkeit in den verfügbaren Statistiken der Jahre 2000 und 2014, von zuvor 18,8 auf 23,8 Todesfälle pro 100.000 Geburten.

Ebendieser vorgebrachte Anstieg wird von den Studienautoren um James Studnicki und Ingrid Skop bezweifelt, einerseits da sich der Modus der Erfassung geändert habe: Die Überwachung von Müttersterblichkeit sei seither verbessert und die Klassifikation von Müttersterblichkeit inzwischen auch auf Fälle von Drogenmissbrauch, Depression und Suizid bei Schwangeren ausgeweitet worden, hatte bereits im Jahr 2020 ein Forschungsteam um den Gesundheitswissenschaftler Patrick J. Marmion festgestellt. Andererseits sei auch die Erfassung von Todesfällen nach Abtreibungen lückenhaft, was zur systematischen Unterschätzung der Risiken geführt habe.
In Ländern mit verlässlicheren Gesundheitsdaten wie in Finnland ist laut der Analyse die Geburt in einem Krankenhaus für Mütter hingegen nachweisbar sicherer als eine legale Abtreibung in jeglicher dafür zugelassenen Einrichtung. Die Sterblichkeitsrate von Schwangeren bei Abtreibungen und in den Wochen danach sei höher als nach Geburten, so die Forscher.

Soziale Faktoren verstärken Müttersterblichkeit
Besonders weisen die Studienautoren auch auf verzerrte Rückschlüsse in den USA zur Situation schwarzer und hispanoamerikanischer Frauen hin. Deren bis zu dreifach höhere Müttersterblichkeit und häufigere Geburtskomplikationen als bei weißen Frauen seien eher auf soziale Faktoren wie Armut, mit Armut verbundene Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes und Bluthochdruck, Gewalterfahrung und mangelnde Unterstützung zurückzuführen. Wenn in der öffentlichen Debatte der Fokus stattdessen einseitig auf "impliziten Rassismus" durch Unterversorgung ärmerer sozialer Schichten mit Möglichkeiten der Tötung von ungeborenem Leben gelegt werde, so verstärke dies bestehende Ungleichheiten bloß, kritisieren die Forscher.
Hinterfragt werden in der Studie auch die Qualität und Integrität vieler Abtreibungsstudien; viele der als evidenzbasiert geltenden Empfehlungen zur Abtreibung würden auf schwachen Daten basieren und seien interessensgeleitet, so die Kritik der Expertinnen und Experten. Sie fordern eine gründlichere Überprüfung und eine offenere Diskussion über die Risiken und Ethik von Abtreibungen. (Link zur Studie: https://esmed.org/MRA/mra/article/view/5506)

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