Papst in Osttimor angekommen

9. September 2024 in Aktuelles


Inselteil an Grenze zu Indonesien ist neben Philippinen das einzige mehrheitlich katholische Land Asiens und weist die stärkste Wachstumsrate katholischer Christen weltweit auf - VIDEO


Dili (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat Osttimor erreicht, die dritte Station seiner vor einer Woche begonnenen Asien-Pazifik-Reise. Am Montagmorgen wurde er am Flughafen der Hauptstadt Dili mit militärischen Ehren begrüßt. Zuvor hatte er sich nach einem Treffen mit Tausenden Jugendlichen im Stadion "Sir John Guise" in Port Moresby aus Papua-Neuguinea verabschiedet.

Osttimor ist eine Republik in Südostasien. Der langgestreckte Inselteil grenzt westlich an Indonesien und liegt etwa 500 Kilometer nördlich von Australien. Neben den Philippinen ist Osttimor das einzige mehrheitlich katholische Land Asiens. Derzeit gehören der katholischen Kirche mehr als 97 Prozent der Bevölkerung an. Damit ist Osttimor das Land mit der stärksten Wachstumsrate katholischer Christen weltweit.

Etwa 400 Jahre lang gehörte Osttimor zum portugiesischen Kolonialreich, ehe es nach einem Bürgerkrieg um staatliche Unabhängigkeit 1975 von Indonesien annektiert wurde. Die brutale indonesische Besatzung endete 1999 im Zuge eines Referendums. Die Vereinten Nationen übernahmen bis zur förmlichen staatlichen Unabhängigkeit am 20. Mai 2002 die Kontrolle. Bis 2013 waren UN-Blauhelme im Land.

Der Wappenspruch des Vielvölkerstaates Osttimors, "Einheit, Bewegung, Fortschritt", ist bis heute noch wenig eingelöst: Osttimor gehört zu den ärmsten Staaten Asiens. Es fehlt an Infrastruktur und Bildung; die Ausbeutung reicher Erdöl- und Gasvorkommen in der Timorsee steht noch aus. Die politischen Institutionen der jungen Republik funktionieren zwar, zwischen 2006 und Anfang 2008 kam es allerdings zu einigen politischen Krisen. Im Gesundheits- und Bildungsbereich wurden zuletzt vergleichsweise große Fortschritte verzeichnet, freilich von niedrigem Niveau aus.

Osttimor leidet nicht nur unter Strukturschwäche, sondern wegen der langen Anwesenheit der UN-Blauhelme auch unter hohen Preisen. Die größten Städte des Landes sind Dili mit rund 250.000 Einwohnern und Baucau (20.000); der ländliche Bereich ist stark unterentwickelt.

Die meisten der wenigen Straßen sind baufällig; es fehlen Häfen und Flughäfen, ein angemessenes Stromnetz, Internet. Ein wichtiger Exportartikel ist Kaffee, doch sind die Nutzpflanzen stark überaltert; viel Know-how ist durch den Krieg verloren gegangen. Und die Bevölkerung wächst rasant: Fast die Hälfte der 1,2 Millionen Bürger ist unter 15 Jahre alt. Massive Jugendarbeitslosigkeit ist so programmiert.

Amtssprachen sind Portugiesisch sowie das einheimische Tetum; es gibt weitere 15 Nationalsprachen. Englisch ist aufgrund der internationalen Präsenz verbreitet.

Vorletzte Station der Papstreise

Auf dem Reiseprogramm von Papst Franziskus stand am Montagmittag ein Empfang des katholischen Kirchenoberhaupts beim Staatspräsidenten Osttimors, Jose Manuel Ramos-Horta, im Präsidentenpalast, sowie im Anschluss eine Rede von Franziskus vor Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft.

Der Papst hält sich bis Mittwoch in Osttimor auf. Nächste und letzte Station seiner bis 13. September dauernden Reise ist Singapur.

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Ankunft des Papstes und Fahrt ins Zentrum


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